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Die Ikone wird 60 Jahre alt Lenny Kravitz: der vielleicht coolste Rockstar der Welt

Mit seinem ganz eigenen Sound gehört Lenny Kravitz seit Jahrzehnten zu den ganz Grossen im Musik-Geschäft. Der US-Amerikaner kann viel, will viel. Nur etwas kann der Rockstar noch nicht. Aber auch das soll sich ändern. Das Porträt eines Umtriebigen, der auf verschiedenen Hochzeiten tanzt.

Vier Grammys. 40 Millionen verkaufte Alben. Hat seit Kurzem einen Stern auf dem Walk of Fame in Hollywood. Ist nominiert für die Rock’n’Roll Hall of Fame. Lenny Kravitz prägt nicht nur die Rock- und Popszene seit gut drei Jahrzehnten, er ist ein facettenreiches Multitalent. Musikalisch, künstlerisch, charakterlich, modisch. Am Sonntag wird er 60 Jahre alt und bringt zum runden Geburtstag wieder Musik ins Spiel: das neue Album «Blue Electric Light».

Die enge Beziehung zum Netzhemd

Wer den Rockstar beschreibt, zählt nicht nur Hits wie «American Woman», «It Ain't Over Till It's Over» oder «Fly Away» auf, sondern kommt unweigerlich auf Beschreibungen wie «Sonnenbrille», «Dreadlocks», «Sixpack», «Netzhemd». Wobei dem Netzhemd kürzlich eine besondere Ehre zuteilwurde.

Lenny Kravitz
Legende: Für einmal ohne Sonnenbrille, aber mit Netzhemd Wurde am 26. Mai 1964 als Leonard Albert Kravitz in Brooklyn (New York) geboren. Er lebt in Paris, Brasilien und auf den Bahamas. Keystone

Schauspielerin Zoë Kravitz witzelte bei einer Rede: Ihr Vater sei der Meinung, dass ein Hemd, das keinen Blick auf Brustwarzen freigebe, kein Hemd sei. Und ergänzte: Die Beziehung zu dem Netzhemd sei wahrscheinlich die längste, die er je gehabt habe.

Von der Kunst, sich selbst zu bleiben

Lenny Kravitz ist eben, was er ist. Eigenwillig. Das gehört zu seinem Erfolgsgeheimnis. Zu Beginn seiner Karriere lehnte der Musiker Angebote von Plattenfirmen ab. Die erkannten zwar das Talent, wollten aber, dass er seinen Stil ändert.

Er nimmt darauf mit Anfang 20 ein Album in Eigenregie auf: Die einzigartige Mischung aus Rock, Soul, Funk und Reggae auf «Let Love Rule» öffnet ihm Tür und Tor.

Über Nacht wird er als Songschreiber von Madonnas explizitem Track «Justify My Love» berühmt. Die angebliche Affäre mit der Queen of Pop bringt ihn in die Schlagzeilen. Kurz danach, 1991, feiert er mit dem Longplayer «Mama Said» den endgültigen Durchbruch. Und bleibt auf dem Pop-Olymp.

Keine Kompromisse

Lenny Kravitz macht keine (musikalischen) Kompromisse. Der 60-Jährige steht zu allem, was er macht. Er spielt alle Instrumente auf den Platten selbst ein. Und macht überall, wo er sonst noch mitmischt, eine gute Figur: als Fotograf, Designer oder Schauspieler («Tribute von Panem», «Zoolander»).

Das Beste ist hier, genau jetzt vor dir!

«Es ging nie darum, wie viele Platten ich verkaufe oder wie viele Preise ich gewinne. Es geht nicht darum, Hits zu schreiben», sinnierte der Musiker im Februar bei seiner Dankesrede bei den «People’s Choice Awards 2024». Und ergänzte: «Folge niemals den Trends, setze dein eigenes Tempo und erkenne, dass das Beste hier, genau jetzt, vor dir ist.» Ein Mantra, das er lebt und gerne weitergibt.

Und der neue Sound? Cool wie immer!

Sein neues Album «Blue Electric Light» zementiert den Legenden-Status. Der Sohn einer Schauspielerin und eines Fernsehproduzenten versteht sein Handwerk. Wo Lenny Kravitz draufsteht, ist immer hundert Prozent Lenny Kravitz drin.

Der fitte Tausendsassa lenkt damit die Aufmerksamkeit wieder in Richtung Musik, nachdem er vergangenen Herbst mit der Album-Ankündigung und dem Video zum Song «TK421» mit nackter Haut noch für Schnappatmung sorgte.

Ja, der begnadete Musiker ist fit. Die 60 sieht man ihm nicht an. Er ist und bleibt ein Sexsymbol. Arbeitet täglich daran. Von Sport kann er nicht genug kriegen. Sein nächstes Projekt hat er schon im Visier, verrät er im Geburtstags-Interview: Surfen lernen. Das kann er noch nicht.

SRF 3, 24.5.2024, 14:10 Uhr

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