Seit 1975 erstmals ein Musikstück in einem Videospiel zu hören war (bei einem Treffer in «Gun Fight» erklang Chopins «Marche Funèbre» ), ist der Soundtrack zu einem integralen Bestandteil des Game-Erlebnisses geworden. Wer an «Super Mario Bros.», «Street Fighter» oder «Sonic the Hedgehog» denkt, bei dem laufen im Kopf direkt deren ikonischen Melodien ab.
Mittlerweile haben Videogame-Soundtracks das Level von grossen Hollywood-Produktionen erreicht – seit letztem Jahr gibt’s sogar eine eigene Grammy-Kategorie dafür. Da liegt es nahe, dass namhafte Acts aus dem Pop exklusive Musik für bekannte Game-Franchises komponieren und produzieren.
Hier sind fünf wohlklingende Beispiele von grossen und kleineren Pop- und Rockstars.
Ariana Grande: «Final Fantasy» (2016)
«Final Fantasy» gehört zu den bekanntesten Game-Reihen überhaupt. Während die meisten Titel klassisch auf Konsolen und PC releast werden, erschien das Spin-off «Brave Exvius» für Smartphones.
Um dort ein möglichst breites Publikum zu erreichen, wurden unter anderem Katy Perry und Ariana Grande als spielbare Figuren integriert. Letztere steuerte sogar einen Song zum Soundtrack bei – ein orchestraler Remix ihres «Dangerous Woman»-Lieds «Touch It».
Grimes: «Cyberpunk 2077» (2020)
Logisch, dass eine Cyborg-Elfe wie Grimes beim Technothriller «Cyberpunk 2077» mitmischt. Für die Ingame-Radiostationen produzierte sie die Tracks «4ÆM» (nicht zu verwechseln mit ihrem und Elon Musks Sohn X Æ A-Xii) und «Delicate Weapon».
Zusätzlich leiht sie ihre Stimme der Figur Lizzy Wizzy – wie sie selbst eine bekannte, exzentrische Künstlerin.
Paul McCartney: «Destiny» (2014)
Der Actiontitel «Destiny» der «Halo»-Macher:innen war an sich schon ambitioniert, da er erstmals schnelles Ego-Shooter-Gameplay mit der Komplexität von Online-Rollenspielen kombinierte. Dass die Verantwortlichen dann noch Paul McCartney für den Soundtrack anfragten, glich einem Griff nach den Sternen – in einer anderen Galaxie.
Doch der Beatle willigte tatsächlich ein und schrieb nicht nur an der Musik mit, sondern lieferte mit «Hope for the Future» auch den End-Credits-Song.
Nine Inch Nails: «Quake» (1996)
Trent Reznor gehört zu den umtriebigsten und vielseitigsten Soundtüftlern der Branche und als Nine Inch Nails seit 35 Jahren zum Inventar der Industrial-Szene. Zudem liefert er zuverlässig (und zusammen mit seinem kongenialen Partner Atticus Ross) packende Soundtracks zu gefeierten Filmen – zuletzt die technotastischen Banger des Zendaya-Feuerwerks «Challengers» .
Auch diverse Videospiele hat der Amerikaner vertont, darunter den Kultshooter «Quake».
Health: «Max Payne 3» (2012)
Der dritte Teil des «Gefallener Ex-Cop ballert sich in Zeitlupe durch die komplette Unterwelt»-Dramas «Max Payne» spielt in den dunkelsten Gassen und Vierteln von São Paulo.
Und genau so klingt der Soundtrack, den die amerikanische Noise-Truppe Health beigesteuert hat: düster, verschwitzt, treibend, erdrückend, verzweifelt. Kurz: perfekt.