Am Schweizer Musiktag blickt SRF 3 über den Rösti-, den Capuns- und den Risottograben – kurz: in die anderen Sprachregionen der Schweiz. Aus jeder Sprachregion ist ein Act für eine Livesession eingeladen. Hier stellen wir die drei Musiktalente vor.
Mattiu – Indie-Pop auf Rätoromanisch
Die angenehm sanfte Stimme und der sphärische Indie-Pop des 26-jährigen Bündners nehmen einen mit in eine andere Welt. Als einer der wenigsten Künstler singt Mattiu auf Rätoromanisch, seine Muttersprache. «Ich finde es schön, wenn meine Gefühle durch Musik übertragen werden, auch wenn man nichts versteht», so Mattiu.
Der Erfolg gibt ihm recht: Mit seiner Debüt-EP «Sur La Selva» ist er im Juni 2022 zum «SRF 3 Best Talent» ausgezeichnet worden. Ausserdem landete das Mini-Album in den Top 100 der Schweizer Albumcharts.
Seine neuste EP «Da Casa» ist im Frühling 2024 erschienen. Der gleichnamige Titelsong bedeutet übersetzt «zu Hause» und handelt von ebendiesem Gefühl. Zu Hause fühle er sich im bündnerischen Surselva. «Aber auch die Leute, die mich umgeben und bei denen ich mich zu Hause fühle.»
MATILDE – tiefgründiger Pop aus dem Tessin
Die Tessinerin Matilde Casalini brachte sich selbst das Gitarrenspielen bei. Später tastete sie sich ans Klavier und an den Gesang heran. Ihre erste Single «Come un gioco» wurde am europäischen Musikwettbewerb «Tour Music Fest» mit dem Mogol-Preis ausgezeichnet. Die Auszeichnung verschaffte ihr Zugang zum CET, eine Musikschule in Italien.
Für ihren neusten Song «IO X LEI» hat sich Matilde mit dem italienischen Künstler Germo67 zusammengetan. In Zukunft würde sie gerne mal noch mit der italienischen Rapperin Madame («eine der Besten») oder der Singer-Songwriterin Lisa Oribasi («wahnsinnige Stimme») zusammen Musik machen. Letztere ist übrigens das aktuelle «SRF 3 Best Talent» des Monats September.
In ihren Songs verarbeitet die Tessinerin oft persönliche Gefühle und Gedanken. Der Song «Parole» handelt beispielsweise vom Ende einer Geschichte. «Wenn man realisiert, dass es am Ende am wichtigsten ist, sich selbst gut zu fühlen», sagt sie letztes Jahr gegenüber « RSI ».
Mik Ivy – der «neue Harry Styles» aus Genf
Ursprünglich ist der 21-jährige Mik Ivy in Genf aufgewachsen. Nach einem dreijährigen Zwischenstopp in London lebt er nun in New York. Im Juli hat Ivy sein erstes Album «Do Not Take The Flowers» veröffentlicht, das noch in London entstanden ist.
«Jedes Musikerkind träumt davon, in einer anderen Stadt zu leben und Musik mit den Menschen zu machen, die man liebt», sagt Ivy. Als er mal spätnachts mit einer Freundin auf dem Nachhauseweg war, sei er an einer pompösen Blumenausstellung in der Londoner Innenstadt vorbeigekommen. Ein grosses Schild habe darauf hingewiesen, keine Blumen mitzunehmen: «Do Not Take The Flowers». «Ich schaute meine Freundin an, recht betrunken, und sagte ihr: Nimm die Blumen nicht mit!». Na ja, die Blumen haben sie nicht mitgenommen, aber das Schild landete dafür bei ihnen in der Wohnung.
Der junge Genfer sei «der neue Harry Styles», schrieb das «Faces Magazin» letztes Jahr. Doch seine Vorbilder seien vor allem Prince, David Bowie und Mick Jagger.