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Musik-Blog Eicher singt Suter: Super!

Die Zusammenarbeit von Musiker Stephan Eicher und Schriftsteller Martin Suter begann mit einzelnen Songs. Es folgte das Singspiel «Geri», weitere einzelne Kooperationen und jetzt erscheint ein neues gemeinsames Werk: «Songbook», eine CD mit Buch dazu. Ich mag vor allem die Songs.

Autor: Gregi Sigrist

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Gregi Sigrist ist Musikjournalist der Fachredaktion Musik Pop/Rock von Schweizer Radio und Fernsehen. Im Musik-Blog schaut er auf, unter und hinter aktuelle Musikthemen und ihre Nebengeräusche.

Was ich an Martin Suter mag: Er kann Geschichten schreiben. Was ich an

Stephan Eicher mag: Er kann solche Geschichten erzählen. Was ich am Gespann Eicher/Suter mag, liegt also auf der Hand.

«Songbook» ist eine schöne Demonstration davon, wie gut dieses Songwriter-Duo funktioniert. So feinstofflich Suters Geschichten, Szenen und Beschreibungen – so fragil und doch kraftvoll sind Eichers Musik und seine Interpretationen.

Das Buch mit den Songs – das «Songbook» von Stephan Eicher und Martin Suter – bietet mehr, als ich erwartet habe und vielleicht sogar ein bisschen mehr, als ich tatsächlich bräuchte.

Die alten Songs

Für Eicher-Fans ist auf «Songbook» nicht alles neu. Auch ältere

Zusammenarbeiten der beiden finden darauf Platz. Songs wie «Weiss nid, was es isch», «Zrügg zu mir» oder «Du» erleben in neuen Versionen einen zweiten Frühling. Schön, dass sich Eicher den Aufwand geleistet hat, diese Songs neu einzuspielen. Sie wurden der Klangwelt von «Songbook» angepasst und wirken dadurch keinen Moment als Fremdkörper.

Die neuen Songs

Eher fremd wirkt für mich dafür die Zusammenarbeit mit der deutschen Sängerin Annett Louisan im Song «Still». Die piepsig flötende Charakterstimme entzieht der wohligen Produktion einiges an Wärme. Wer Louisans Stimme aber innig liebt, mag das womöglich anders empfinden. Alles andere ist rund, gesund, warm und voller Feinheiten. Die feinfühligen und hochdynamischen Arrangements dienen dem Text, und somit der Geschichte, als Trägermedium perfekt. Wie ein klingendes Daunenduvet bietet sich «Songbook» an, sich in ihm zu vergraben. Ja. «Songbook» ist ein Indoor-Album, passend zum Herbst. Gutes Timing meine Herren Eicher und Suter.

Das Buch dazu

So stark Suters Songtexte sind, so schwer fällt mir der Zugang zu den Texten zwischen den Songs. Martin Suter erzählt im «Songbook» fiktive Geschichten über die Freundschaft zwischen ihm und Stephan Eicher und spinnt so einen Faden zwischen den einzelnen Songs. Mein Problem: Fehlendes Interesse an fingierten Umschreibungen einer real existierenden Freundschaft.

Das ist aber nicht weiter schlimm. Schliesslich gibt es die Songs. Es gibt die Geschichten in den Songs. Und die sind fabelhalft und sehr berührend.

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