Berührt hat mich die Musik der ZiBBZ noch nie. Die Band ist mir ein Rätsel. Ich weiss weder was noch wohin sie mit ihrer Musik wollen. Das spielt für den ESC aber auch keine Rolle. Hier sind Show-Profis und nach Erfolg lechzende Figuren gefragt, und das sind die Geschwister Co und Stee Gfeller alleweil.
Die Wirkung der Penetrationstaktik
Die ZiBBZ haben in den letzten Wochen keine Gelegenheit ausgelassen, ihren Song «Stones» in die Öffentlichkeit zu tragen. Sie bearbeiteten ihre Social Media-Kanäle fleissig und penetrierten uns mit ihrem ESC-Beitrag förmlich. Inzwischen könnte auch ich diesen Song mitsingen. Wieso? Weil es schlicht unmöglich war, «Stones» nicht unzählige Male zu begegnen. Die ZiBBZ haben uns ihren Beitrag buchstäblich in die Ohren gepresst und geschaut, dass er da nicht sofort wieder rausfindet. Sei es mit Rehearsal-Videos, Backstage-Reportagen oder Alternativ-Versionen von «Stones».
Der unbedingte Drang nach Öffentlichkeit
Die ZiBBZ haben schon oft gezeigt, dass sie den Erfolg wirklich wollen. Steht eine Tür zu einer Bühne offen, versuchen sie, sie aufzustossen. Sie probieren stets auf der Klaviatur des Showbusiness zu klimpern. Und so zückten sie auch vor einem guten Jahr geistesgegenwärtig ihre Handys, als sie als Passagiere eines SWISS-Flugs notlanden mussten . Darüber, wie stilvoll solche Aktionen sind, brauchen wir nicht zu sprechen. Über deren Wirkung aber ebenso wenig. Die ZiBBZ sind wie geschaffen für die Welt des Eurovision Song Contests.
Die vorhandene Routine und Abgeklärtheit
Auch wenn die ZiBBZ, nebst ihrem ESC-Beitrag, keine eigenen Hits haben, sind die beiden routiniert und abgeklärt. Kein Wunder: Durch Auftritte als Musiker mit Gölä, Bastian Baker oder Veranstaltungen wie Art On Ice oder Basel Tattoo sind sie grosse Bühnen gewohnt. Und so machten sie auch auf der ESC-Bühne den Eindruck, ihren Auftritt geniessen zu können.
Das fehlende Glück
Geklappt hat es trotzdem nicht. Nach Mélanie René (2015), Rykka (2016) und Timebelle (2017) scheiden auch die ZIBBZ (2018) im Halbfinale aus.
Vielleicht sollten wir bei diesem Wettbewerb im nächsten Jahr keine andere Band senden. Vielleicht sollten wir einfach als anderes Land antreten.