Für viele ist Anvil längst nicht mehr die Band, die es fast zu Weltruhm gebracht hätte. Seit dem Dok-Film «The Story Of Anvil» (2008) steht dieser Name für Steve «Lips» Kudlow und Robb Reiner – zwei herzzerreissende Bilderbuch-Metaller, die nie aufgehört haben ihrem grossen Traum hinterherzujagen. Mit ihrem 17. Album «Pounding The Pavement» spielen Anvil am 13. März 2018 im Kofmehl in Solothurn.
Muss man Anvil kennen?
Man darf. Und der beste Weg dafür ist der Dok-Film «The Story Of Anvil». Darin wird zum einen nicht nur aufgezeigt, dass diese Formation einen wichtigen Pfeiler für nachfolgende Speed Metal-Bands eingeschlagen hat. Regisseur und Anvil-Fan Sacha Gervasi portraitiert darin vor allem die beiden Freunde und Musiker. «The Story Of Anvil» ist ein rührender Film über das Scheitern und das unverhandelbare Träumen und Streben eines Lebensziels.
Muss man sich «The Story Of Anvil» ansehen?
Muss soll. Für alle, die wissen, wie ein Bandraum von innen aussieht, ist «The Story Of Anvil» Pflicht. Für alle, die Loser-Typen als Gewinner sehen können, wohl eine Offenbarung. Ich sage: «The Story Of Anvil» ist nicht weniger, als das berührendste Stück Metal-Geschichte überhaupt. Ein schonungsloser aber feinfühliger Film über bedingungslose Passion, Schicksal und Freundschaft.
Muss man diese Band live sehen?
Mann kann. Natürlich steht die Band nicht mehr auf dem Zenit ihres Schaffens. Aber darum geht es nicht. Kudlow und Reiner geniessen den Ruhm, den sie dem Film verdanken und reiten ihre kleine Erfolgswelle mit grossem Genuss. Anvil leben auf der und für die Bühne, zelebrieren ihre Liebe zum Metal und geben alles für ihre Fans.
Wer die beste Band der Welt sehen will, muss sich anderweitig umsehen. Wer Anvil sehen will, weiss wo das Kofmehl in Solothurn ist.
Gregi Sigrist schreibt für SRF 3 jede Woche einen Blog über ein Thema, das die Musik-Welt aktuell bewegt: