Als Black Honey am Open Air Gampel auf der Bühne standen, war es brütend heiss. Halb vier Uhr Nachmittags unter der gleissenden Sonne ein Konzert spielen, ist kein Steilpass für ein unvergessliches Rockerlebnis. Black Honey überzeugte die kleine Menschentraube vor der Bühne trotzdem.
Black Honey, eine Band, die nichts hält vom Kampf um Anerkennung im Internet. Sie haben eine eher dürftige Web-Präsenz und so mancher Manager würde Ihnen dafür wohl den Hintern versohlen. Diese Band entscheidet selbst, was richtig und was falsch ist.
Knallroter Minirock
Eine coole Band braucht nicht nur einen coolen Sound. Sie braucht auch einen coolen Look. Die Black Honey-Frontfrau Izzy Baxter erledigt diese Aufgabe mit links. Ihr perfektes Styling ergänzt sie durch den ebenso perfekten Augenaufschlag und die coole, immer wieder aufblitzende Elvis-Schnute. Um den Look ihres Aushängeschilds muss sich diese Band also keine Sorgen machen.
Cooler Indierock
Am besten sind Black Honey, wenn sie den Twang auspacken. Also dann, wenn die Gitarren ein bisschen nach Lee Hazlewood klingen und sich Izzy Baxters Gesang im Lana Del Rey-Stil darüberschmiegt. Folgt darauf dann eine treibende Gitarrennummer, hüpft das Indierock Herz. Um die Entwicklung eines attraktiven und eigenständigen Soundbilds, muss sich diese Band also ebenfalls keine Sorgen machen.
Mehr Bock
Ja. Von Black Honey möchte man mehr haben. Zur Zeit geniessen sie zwar noch den Geheimtippstatus. Doch da werden sie kaum bleiben. Irgendwer wird den Briten irgendwann einen Wikipedia-Eintrag schreiben. Irgendwer wird dieser Band irgendwann einen guten Webauftritt kreieren. Irgendwann wird sich der Erfolg anschleichen und zuschlagen. Hinterrücks. Fies, wie er eben ist.
Wir freuen uns darauf.