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Musik-Blog Wer kriegt den Superpunkt beim OpenAir St. Gallen 2017?

Das OpenAir St. Gallen 2017 war trockener als erwartet. Beim unbestrittenen Höhepunkt des Festivals regnete es allerdings in Strömen. Welche Bands ihre Shows sicher ans Trockene brachten und wer seine Felle davon schwimmen sah – gibt es hier Punkt für Punkt.

Höhepunkt: Die Toten Hosen

Überraschen mag es kaum jemanden, dass die Düsseldorfer das Sittertobel in einen Hexenkessel verwandelten. Beindruckend ist es trotzdem, wie die Band um Campino auch nach 35 Jahren noch aufs Gaspedal tritt.

Tiefpunkt: Abfallschlacht

Bevor auch nur eine Band einen Ton gespielt hat, sah das Sittertobel aus wie nach vier Tagen Festival: Zugemüllt. Ein merkwürdiger, leicht verstörender Auftakt für die 41. Ausgabe des OpenAirs St. Gallen.

Superpunkt: Pablo Infernal

Wer spielt sich an einem Festival um die Mittagszeit wortwörtlich den Arsch ab, die Finger wund und begeistert damit jeden Rock-Fan, der um diese Zeit bereits auf den Beinen ist? Unser Best Talent Pablo Infernal.

Anziehungspunkt: Youngr

Schon fast magnetisch zog das Trio um Multiinstrumentalist Dario Darnell das Publikum vor die Sitterbühne. Aus ein paar Neugierigen wurde ein schöner Haufen Musikbegeisterte, die sich an der Spielfreude der Briten labten.

Elfmeterpunkt : Bilderbuch

Aufgelegt und reingemacht. Viel mehr braucht man zum Auftritt der zur derzeit wohl heissesten Band aus Österreich nicht zu sagen.

Pluspunkt: Cage The Elephant

Mit einer Energie, die an die jungen Stones erinnerte, heizten die Amerikaner am OpenAir St. Gallen ein. Das war nicht weniger als das perfekte Rockkonzert.

Knackpunkt: George Ezra

Sympathisch und solid war der Auftritt des Singer-Songwriters aus Bristol. Leider aber auch etwas lauwarm. Hat die Routine die Magie verhindert?

Treffpunkt: Pegasus

Die Bieler Band hatte sie alle von Anfang an. Das ganze Sittertobel sang die Hits der neuformierten Band lauthals mit. Pegasus hat in all den Jahren wohl so etwas wie musikalische Pommes-Frites entwickelt. Alle wollen davon kosten und kriegen nicht genug.

Streitpunkt: Beth Ditto

Man mag sie oder man mag sie nicht. Wer auf die beeindruckende Powerstimme der Amerikanerin steht, stört sich an gewissen Intonationsproblemen kaum bis gar nicht. Fans von Dynamik und Tontreffsicherheit leiden ein bisschen. Das war auch bei ihrem Auftritt am OpenAir St. Gallen so.

Glanzpunkt: ALT-J

Den allerbesten Ruf als Live-Act hat diese hippe Indie-Band nicht. Umso schöner war es, den Top-Auftritt der Briten in St. Gallen zu geniessen.

Zusatzpunkt: Raye

Wer hatte Raye auf dem Radar? Die britische Musikerin verbreitete gute Stimmung und überzeigte musikalisch mit ihrer topfitten Band.

Doppelpunkt: Manillio

Der Rapper aus Solothurn hat etwas zu sagen und fand in St. Gallen ein Zelt voller Leute, die das hören wollten. Ihm und seiner Band gelang ein entspannter, cooler Festival-Auftritt.

Orientierungspunkt: Nemo

Selbstbewusst und verspielt rappte sich das Jungtalent durch seinen Auftritt auf der Hauptbühne. Wenn er jetzt noch merkt, dass er zu denen gehört, die von einem Festival-Publikum alles haben könnten, feiert er bei seinen kommenden OpenAir-Auftritten ausgelassene Konzert-Parties.

Autor: Gregi Sigrist

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Gregi Sigrist ist Musikjournalist der Fachredaktion Musik Pop/Rock von Schweizer Radio und Fernsehen. Im Musik-Blog schaut er auf, unter und hinter aktuelle Musikthemen und ihre Nebengeräusche.

Farbpunkt: Lorde

Die neuseeländische Musikerin verzichtete auf die grosse Show. Unaufgeregt und souverän reihte Lorde Song an Song und machte klar, dass es ihr ausschliesslich um die Musik geht. Ihr Mega-Hit «Royals» löste beim Publikum allerdings weniger aus, als man hätte annehmen können.

Kernpunkt: Bastille

Die Briten lieferten in St. Gallen einen blitzblanken Festival-Auftritt ab. Ihren Superhit «Pompeii» (den in den letzten zehn Jahren auf SRF 3 am häufigsten gespielten Song) schenkten sie dem Sittertobel zum Schluss ihrer Performance.

Schlusspunkt: Biffy Clyro

Für den krönenden Abschluss der 41. Ausgabe des OpenAirs St. Gallen sorgten die schottischen Biffy Clyro. Können die überhaupt anders als grossartige Rockshows abliefern?

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