Das Eldorado in Zürich war bis auf den letzten Platz voll besetzt. Den ganzen Tag über gingen Anfragen für Tickets ein, welche aber alle schon lange weg waren. Der Grund: Der Schweizer Schlagersänger Dagobert.
In Deutschland wird Dagobert schon seit einer Weile gefeiert, die grossen Musikmagazine und Kulturblätter loben den in Berlin lebenden Schweizer für seinen melancholisch gefärbten Indie-Schlager. In Deutschland herrscht seit jeher eine grosse Kultur an ironischen Liedermachern, welche sich gerne beim Schlager bedienen. Aber ob das Schweizer Publikum diese Ironie auch versteht?
Trockene Ernsthaftigkeit
Sie tut es. Und wie. Als Dagobert kurz nach 21 Uhr die Bühne betritt, braucht er genau zehn Sekunden und schon hat er das ganze Publikum im Sack. Was die nächsten 90 Minuten passiert kann man nur schwer beschreiben. Jung und alt feiern, singen und schunkeln mit, lachen, tanzen und feiern den Schweizer und seine Schlagersongs, welche fast ausschliesslich aus seinem iPod kommen, während er dazu singt. Und das tut Dagobert mit trockener Ernsthaftigkeit welche ihm umso mehr Lacher beschert.
Was Dagobert genau ausmacht kann sich das Schweizer Publikum nur schwer erklären. Dagobert trifft einen Nerv, welcher sich nicht an eine spezifische Zielgruppe richtet und dabei genau alles richtig macht.
