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FokuHilas, Schulterpolster und Synthesizer.
Legende: Die 80er VokuHilas, Schulterpolster und Synthesizer. Reuters

Musik Darum klang Pop in den 80ern immer gleich

Wie bei keinem anderen Jahrzehnt lässt sich die Popmusik der 80er sofort erkennen und zuteilen. Aber warum ist das so? Zwei spezifische Gründe: Yamaha DX7 und Gated Reverb. Bitte was?

Die musikalischen Strömungen der 80er waren vielfältig. Neben der Popmusik erscheint Hair Metal auf der Bildfläche, im Untergrund macht sich Hardcore-Punk bei einer wütenden Jugend breit und Hip-Hop schafft es dank Acts wie Run DMC und den Beastie Boys in den Mainstream (deren Album, «Licensed to Ill» war das erste reine Rap-Album auf Platz 1 der US-Charts) .

Während viele dieser Strömungen noch in die 90er überschwappten, wurde der typische 80er Pop irgendwann abgelöst. Doch was genau macht denn dieser typische 80er-Popsound überhaupt aus? Musik wird auch immer durch die Produktionstechnik ihrer Zeit definiert, der sogenannten «State Of The Art»-Aufnahmetechnik. Die 80er sind da keine Ausnahme. Und keine Angst, das wird hier jetzt kein Technik-Gesülze.

Stilbildende Synthesizer

Ein Grund, weshalb die Popmusik der 80er so klar einem Jahrzent zuordenbar ist, hängt mit den damals plötzlich erschwinglichen Synthesizer zusammen. Viele Songschreiber, Bands und Produzenten begannen, diese elektronischen Sounds in ihre Musik einzubauen.

Viele Synthesizer waren aber zu kompliziert um eigene Sounds zu kreieren, weshalb meistens bloss die Factory-Sounds benutzt wurden (das waren die Standard-Sounds, welche auf dem Synthesizer-Keyboard vorinstalliert waren). Aus dieser Not heraus entstand dieser unverwechselbare, typische 80er-Pop-Sound.

Zurück in die Zukunft

Einer dieser Synthesizer war der Yamaha DX7. Dieser gehörte zu den populärsten überhaupt - und ist es immer noch. Denn auch heutige Pop-Superstars wie Drake, Kanye West oder Miley Cyrus produzieren Songs oder ganze Alben mit dem legendären Yamaha DX7 - und nutzen dazu auch noch die legendäre Drum-Machine «LinnDrum» - die wohl meistgenutzte Drum-Machine der 80er.

Der Gated Reverb

Ein weiteres Stilmittel der 80er Jahre ist der «Gated Reverb». Dieser Soundeffekt entstand aus einem Unfall während Schlagzeugaufnahmen heraus und wurde daraufhin auch als Phil Collins Snare-Drum-Sound berühmt. Typisch für einen Gated Reverb ist ein knackiger Anschlag des Instruments. Anstelle aber den natürlichen Nachhall ausklingen zu lassen, wird dieser abrupt abgeschnitten. Dieser Effekt, kombiniert mit viel Hall, wurde insbesondere im Rock und Hardrock auf die Spitze getrieben.

Welcome back, dear 80s

Seit einigen Jahren erleben die 80er-Jahre eine imposante Renaissance, sei dies in Film, TV oder Musik. Popgrössen covern Hits aus den 80ern, nutzen die damals typischen Synthesizer und Sounds, um sie in die moderne Popmusik einzubauen (wie bereits eingangs erwähnt Drake und Konsorten).

Aber es gibt auch zahlreiche Songschreiber und Bands, deren Ziel es ist, exakt so zu klingen wie in den 80ern. Genres wie Retro-Wave oder Synthwave zelebrieren und kopieren den Sound der 80er.

Und weil wir es einfach wirklich lustig finden: Hier ein wunderbares Video über Synthesizer - direkt aus den 80ern.

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