«Legal, illegal, scheissegal»
«Deutschland muss sterben – damit wir leben können» brüllte die Hamburger Punkband Slime 1981 und unterstrich ein Jahr später ihr Talent für griffige und provokante Songzeilen mit der Parole «Legal, illegal, scheissegal».
«Nazis raus»!
Das deutsche Punkzitat überhaupt lieferte die Berliner Band Beton Combo mit dem Song «Nazis raus». Doch natürlich begann die Vergangenheitsbewältigung nicht erst mit der Punkszene. Konstantin Wecker schrieb 1977 die Ballade «Willy» und verarbeitete so den Tod eines Freundes, der bei einer Schlägerei mit Rechtsradikalen ums Leben kam.
«Willy» machte Wecker berühmt, und der Kampf gegen den Rechtsradikalismus wurde zum grossen Thema des Liedermachers.
Die lauten Liedermacher
Vor den wutentbrannten Punkbands und den ersten Gehversuchen des sogenannten Deutschrocks, legten mutige Liedermacher wichtige Grundsteine für spätere engagierte Künstler. Hannes Wader, Wolf Biermann oder Franz Josef Degenhardt übten bereits in den 60er-Jahren Gesellschaftskritik.
Mit «Spiel nicht mit den Schmuddelkindern» prangerte Degenhardt die diskriminierende Spiessigkeit der Nachkriegsgeneration an und textete so kompromisslos, dass sich die Presse den Erfolg des Liedermachers nur schwer erklären konnte.
Die Urväter des Deutschrocks
Auch wenn Udo Lindenberg den Deutschrock etablierte, und Rio Reisers Politrock-Kapelle Ton Steine Scherben bis heute ein Begriff ist, muss an dieser Stelle eine fast vergessene Band erwähnt werden: Ihre Kinder!
Die Nürnberger leisteten wichtige Pionierarbeit, und ihr Entwurf von deutschsprachiger Rockmusik mit gesellschafts- und systemkritischen Texten, bildete einen Gegenpol zur textlich harmlosen Schlagerwelt.