Aus dem jungen, wilden Followill-Clan, der sich aus dem tiefsten Süden der USA aufmachte, um mit dreckigem Southern-Rock die Welt zu erobern, ist eine «Million-Dollar-Band» geworden, welche Stadien auf der ganzen Welt füllt und Grammys sammelt wie andere Briefmarken. Vom Tennessee Blues hin zum Arena Rock, Ehen mit Models und Tourneen mit Bob Dylan.
Mit Sex On Fire katapultierten sich die vier Followills 2008 in die oberste Liga der Rockstars und das letzte Album Come Around Sundown belegte in zig Ländern die Spitzenplätze. Die Kings Of Leon zählten seither zu den grössten Bands der Welt - wurden aber für ihre zunehmende Mainstreamtauglichkeit auch von vielen Fans der ersten Stunde verurteilt.
Rückwärtsgerichteter Stadionrock
Das neue Album «Mechanical Bull» richtet sich nun genau an jene Liebhaber alter Tage und schafft gleichzeitig den schier unmöglichen Spagat, auch die Fans des Stadionrocks der letzten beiden Platten zu erfreuen.
Dreckiger und wilder sollte alles werden, wie in alten Tagen. So parlierten die Followill-Truppe im Vorfeld des Albums. Und sie haben Wort gehalten und haben ein Album geschaffen, das keine offensichtlichen Hits aufweist und trotzdem im Kopf hängen bleibt. Alles klingt direkter, schmutziger und man hört förmlich den Süüdstaaten-Staub durch die Gitarren rieseln.
Wie ein Phoenix aus der Südstaaten-Asche
Wo man sich nach dem eher enttäuschenden letzten Album «Come Around Sundown» und dem erschöpfungsbedingten Abbruch ihrer Welttournee Ende 2011 ernsthaft Sorgen machte, wie es mit dieser Band weitergehen sollte, bringt der Vierer nun selbst die Antwort.
Warum «Mechanical Bull» trotz einiger Füller wieder ein Lichtblick ist, hört ihr in der CD-Kritik.