Die Grammys sind die wichtigsten Musikpreise der Welt und werden nächstes Jahr zum 55. Mal verliehen. Die Show wird in Los Angeles stattfinden.
Mit The Black Keys, Jack White, Mumford & Sons, Frank Ocean und fun. wurden für das «Album des Jahres» Künstler vorgeschlagen, die mittlerweile zwar auch Millionen von Alben absetzen, aber keinen typischen Mainstream-Sound produzieren.
Was ist passiert, wenn plötzlich Rockbands und Alternative-Künstler in die Kränze kommen? Wenden sich die Grammys vom klassischen Pop ab?
Indie-Rock gegen Pop-Sternchen
SRF 3 Musikredaktor Dominique Iten erklärt es so: «Mumford & Sons oder The Black Keys sind mit ihren ausverkauften Tourneen zwar im Mainstream angekommen, aber keine Stadionfüller und Radiodauerbrenner wie Rihanna, Madonna, Foo Fighters oder Adele. Ihre Nomination hat wohl auch damit zu tun, dass viele Popgrössen dieses Jahr kein Album veröffentlicht haben. Die Grammy-Liste würde sonst sicher anders aussehen.»
Nebst ein paar schönen, unerwarteten Ausreissern lief ansonsten alles in geordneten Bahnen. Die Black-Music-Helden Kanye West, Frank Ocean und Jay-Z wurden je sechsmal nominiert und auch Chartstürmer wie Carly Rae Jepsen, Gotye oder Kelly Clarkson dürfen auf Auszeichnungen hoffen.
«Who The Fuck Is Al Walser?»
Für die grösste Sensation sorgte jedoch der Schweizer und Liechtensteiner Al Walser. Der in Los Angeles lebende DJ, Plattenfirmenbesitzer und selbsternannte Medienmogul wurde in der Kategorie «Best Dance Recording» nominiert, zusammen mit illustren Namen wie Skrillex, Avicii oder Calvin Harris.
Dass Al Walser im Gegensatz zu seinen Mitnominierten weder über einen Millionenhit noch Millionen von Facebook-Fans verfügt, erstaunt. So fragt sich seit seiner Nominierung ganz Amerika, wie es dieser Typ mit einem Schülerband-Video und einem schlechten Song zu einer Grammy-Nominierung geschafft hat.
Oder, wie es das grosse Musikmagazin SPIN formuliert: «Who The Fuck Is Al Walser?»