Rebecca Ferguson
«Normalerweise sind Stars doch immer kleiner, als man erwartet hat. Aber diese Frau ist riesengross, einen Kopf grösser als ich», wunderte sich Düsi nach dem Interview mit Rebecca Ferguson.
Im Gespräch habe sie allerdings eher verletzlich und oft vorsichtig gewirkt. Trotzdem hat sie in ihrem sympathischen Liverpool-Akzent viel Persönliches erzählt: Etwa über ihre Kinder Lillie May und Karl, die jeweils furchtbar enttäuscht seien nach dem Konzert, wenn Mami sie trotz viel Winken und Rufen nicht entdeckt habe im Publikum.
Wie Ellie Goulding, aber nicht so gut
In ihren Songs klingt Rebecca Ferguson hingegen weniger persönlich als auf dem ersten Album. Ihr Gesang wirkt distanzierter und etwas zu kontrolliert.
Musikalisch klingt das Album unentschlossen. Es schwankt zwischen wuchtig produzierten Popsongs à la Ellie Goulding (ohne dass Ferguson diese jedoch mit deren kühler Eleganz interpretieren könnte) und schlichtem, feinem Soulpop.
Mehr Emotion und Ausdruck!
Songs der zweiten Kategorie erinnern von fern ans erste Album «Heaven», setzen aber nicht mehr konsequent genug auf Emotion und Ausdruck. Hier läge theoretisch Fergusons wahre Stärke.
Video
So fällt Rebecca Ferguson auf «Freedom» musikalisch zwischen Stuhl und Bank. Dennoch sagt die Sängerin:
Selbst wenn mein Album floppen sollte, kann ich doch sagen, dass es 100 Prozent von mir ist und ich 100 Prozent dahinterstehen kann.
Anderen die Schuld zu geben – Produzenten etwa – liegt Rebecca Ferguson nicht. Hoffentlich macht sie in ein paar Jahren noch ein drittes Album. Einer Musikerin, die Songs wie «Nothing’s Real But Love» (vom ersten Album «Heaven») gemacht hat, würde man es gönnen, dass sie einen nochmal so umhaut.