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Musik-Tüfteleien enthüllt Leere Milchflaschen und 5 andere kuriose Instrumente aus Popsongs

Gitarre, Bass, Schlagzeug und vielleicht noch ein bisschen Klavier. Mehr braucht es doch gar nicht für einen guten Popsong, oder? Falsch. Wir haben sechs Beispiele, die zeigen, dass es durchaus auch anders geht.

Gut, selbstverständlich ist die Oboe nicht das eigenartigste Instrument, das je in einem Popsong aufgetaucht ist. Aber: Trotz ihres unumstrittenen Status als Orchesterinstrumente sind klassische Holzblasinstrumente – Saxophon ausgenommen – in der Popmusik merklich in der Unterzahl.

Die britische Songwriterin Tanita Tikaram, die es mit ihrer zweiten Single 1989 bis auf Platz 6 in der Schweizer Single-Hitparade schaffte, ist da eine der wenigen Ausnahmen. Eingespielt wurde der prominente Oboen-Part des Songs vom britischen Oboisten Malcolm Messiter.

Was hat es eigentlich mit diesen eigenartigen Flötenklängen auf sich, welche uns gleich zu Beginn von Peter Gabriels Megahit «Sledgehammer» entgegenfliegen?

Hier setzt Gabriel auf eine Shakuhachi, eine japanische Bambuslangflöte, die seit dem 17. Jahrhundert Zen-buddhistischen Mönchen als Meditationsinstrument dient.

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Ganz «echt» ist die «Sledgehammer»-Flöte allerdings nicht. Die Klänge sind rein synthetisch und wurden mit dem «Emulator II» erzeugt, einem Sampler der US-amerikanischen Firma «E-mu Systems». Dessen Originalpreis lag bei Verkaufsstart 1984 immerhin bei stolzen 7'995 US-Dollar pro Stück.

Bei den dezenten Glockenklängen, die im Refrain dieses 80er-Jahre-Klassikers auftauchen (zu hören ab 01:20), handelt es sich nicht etwa um professionelle Glöckchen, sondern um zwei Milchflaschen, die mit einer unterschiedlichen Menge von Wasser aufgefüllt wurden.

«Uns hat in diesem Song etwas gefehlt» , erzählt Dave Stewart, eine Hälfte dieses legendären Synthie-Pop-Duos. Also griff man zu besagten Flaschen und schüttete so lange Wasser hin und her, bis der richtige Ton gefunden wurde.

Das Stylophone ist ein rudimentäres, frühes Keyboard, das lediglich via Kontaktstift zu bedienen ist .

In jener Single, die 1969 zu David Bowies kommerziellem Durchbruch führte, sorgt es während der ersten Strophe für den leicht unheimlichen Grundteppich, bevor der Track – inkl. «Major Tom» – gleich danach im Refrain abheben darf.

Wirklich etablieren konnte sich dieses ungewöhnliche Mini-Keyboard zwar nie, Behind-the-Scenes-Aufnahmen zeigen jedoch, dass auch George Harrison von den Beatles Gefallen an diesen sonderbaren Klängen fand. Und Jahre später kam das Stylophone auf dem Kraftwerk-Track «Taschenrechner» dann erneut zum Einsatz.

Den perfekten Schlagzeug-Sound zu finden, kann sich als wahre Herkulesaufgabe erweisen. Das mussten auch Fleetwood Mac feststellen, als sie sich 1978 im Studio verbunkerten, um den Nachfolger von «Rumours» aufzunehmen.

Und weil das Schlagzeug für den Titeltrack von «Tusk» einfach nicht so klang wie es klingen sollte, bediente man sich halt bei einem «Sammelsurium von Kleenex-Schachteln, Trommeln, allerlei schrägem Zeug und dem Aneinanderklatschen von Lammkeulen», wie Drummer Mick Fleetwood in einem Interview mit «MusicRadar» erzählt.

Und zu guter Letzt noch ein Reminder, dass der Welthit ab und zu gar nicht so weit entfernt liegt.

Für den Beat ihrer Single «Clint Eastwood» verwendete Gorillaz-Frontmann Damon Albarn eine Demo-Melodie, die bereits auf einem Gerät eingespeichert war, wie er – Jahre später – dem sichtlich amüsierten britischen Radiomoderator Zane Lowe demonstrierte.

Sounds! Zentrale, 19.9.2024, 20 Uhr

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