Musik - Neue Alben: Der Herbst ist Musik-Weihnachten

Immer wenn die Laubbläser wieder Blätter herumwirbeln, werfen die Künstler mit neuen Alben um sich. Denn vor Weihnachten steigert sich das Publikum bekanntlich in einen Kaufrausch, und den will man ausnutzen. Das SRF 3 Team hat sich in die Flut der neuen CDs gestürzt und einige Perlen gefischt.

Diese Alben würde sich das SRF 3 Team kaufen

• Sophie Gut über Taylor Swift: «Perfekt gegen Novemberblues»

  Taylor Swift, die früher meist schmalzigen Countrypop machte, kommt mit ihrem ersten reinen Pop-Album und trifft einen Sound in der goldenen Mitte zwischen Katy Perry und Kylie Minogue – also zwischen Party total und smart-elegantem Glitzerpop. Das perfekte Album gegen den Novemberblues.

• Michel Birri über Calvin Harris: «Er weiss, wie man Hits macht»

  Mit «Summer» und «Blame» hat uns Calvin Harris bereits zwei Hits aus seinem Album «Motion» präsentiert. Unterstützung erhält der schottische Sänger, DJ und Produzent von diversen Musikgrössen. Auf dem Album sind unter anderem Hurts, John Newman, Big Sean und Gwen Stefani dabei. Dieser Mann weiss, wie man man Hits macht. Das beweist er auch auf dem Song «Outside», den er zusammen mit Ellie Goulding aufgenommen hat. Einer meiner Lieblinge auf dem neuem Harris-Album. Musik zum Tanzen!

• Claudio Landolt über King Pepe: «Goldige Nadel im Misthaufen»

  Eine neue Scheibe von King Pepe ist für mich ein Blindkauf. Immer. Niemand bläst schöner Trübsal als der Berner Wortakrobat und seine Blechkapelle «Le Rex». King Pepe ist für mich der letzte überlebende Schweizer Dadaist. Niemand sagt so viel mit Nichtigkeiten, niemand rechnet subtiler ab mit der Eidgenossenschaft und niemand zelebriert die endlose Doofheit des Universums gekonnter als er. Irgendwie bin ich bei King Pepe immer zwischen Lachen und Heulen hin- und hergerissen. Seine Musik bewegt mich. Sein Album ist wie eine goldige Stecknadel im Misthaufen und ich bin gottenfroh, dass ich es gefunden habe.

• Sascha Rossier über Curse: «Rapmusik für Erwachsene»

  Curse ist ein Altmeister, der Herbert Grönemeyer des deutschen Raps. Auf seinem neuen Album «Uns» hört man keinen spätpubertierenden Blöffsack mit Minderwertigkeitskomplexen, sondern einen erwachsenen Mann mit Lebenserfahrung. Curse hat Style, einen riesigen Wortschatz und eine unverkennbar kratzende Stimme. Auch die Beats auf dem Album sind Next Level Shit, wie man im Hip-Hop sagt – eigenwillig, experimentierfreudig und irgendwie anders. Rapmusik von einem Erwachsenen für Erwachsene.

• Dominique Iten über Damien Rice: «Melancholie für Herbstabende»

  Auch auf dem dritten Album von Damien Rice geht es wieder «nur» um die Liebe. Nicht mehr ganz mit der Wucht und Wut wie auf den beiden Vorgängern. Und auch nicht mehr ganz mit der wahnsinnigen Intensität und Dringlichkeit. Aber auch auf «My Favourite Faded Fantasy» finden sich zerbrechliche und berührende Lieder, ideal für melancholische Herbstabende alleine oder zu zweit.

• Matthias Erb über Bob Dylan: «Neues selbst für Eingefleischte»

  Eine meiner absoluten Lieblings-Dylan-Platten wird wieder veröffentlicht: «The Basement Tapes». Die legendären Aufnahmen von Bob Dylan and The Band von 1967 erscheinen zum ersten Mal komplett. Viele von den insgesamt 139 Songs haben auch eingefleischte Dylan Fans noch nie gehört.