Damon Albarns 17-jährige Tochter Missy ist zu einem Teil mitverantwortlich, dass das neue Gorillaz Album klingt wie es klingt, und das ist gut so.
Albarns Tochter mag junge Rapper wie Vince Staples oder Danny Brown und schlug kurzerhand ihrem Vater vor, diese doch auch für Gastauftritte anzufragen . Und weil der Vater seine Tochter beeindrucken wollte, liess er seine Kontakte spielen.
Dieser Dialog könnte sich tatsächlich so zugetragen haben:
«Papi, ich will unbedingt den Danny Brown. Und wenn du ihn anrufst, sag ihm bitte, er soll auch noch Vince Staples mitnehmen.»
«Gute Idee! Und Noel Gallagher holen wir auch gleich.»
Nebst den jungen Trap- und Dancehall-Gastauftritten versöhnt sich Albarn (bekannt geworden als Frontmann der Britpop-Band Blur) auch mit einem Erzrivalen auf dem neuen Gorillaz-Album: Ex-Oasis-Musiker Noel Gallagher spielt Gitarre auf dem Song «We Got The Power». Und Jehnny Beth von den Savages singt dazu die Zeilen «We got the power to be loving each other». Gibt es eine elegantere Art nach gefühlten 100 Jahren Britpop-Macho-Streit Frieden zu schliessen? Wir finden nicht.
Gorillaz reiten die moderne Welle
Seit ihrem ersten Lebenszeichen 2001 sind die Gorillaz Chart-Stürmer und Kritikerlieblinge, haben über 13 Millionen Alben verkauft, spielten Touren von San Diego bis Syrien und wurden im Guinness Buch der Rekorde als «Erfolgreichster Virtueller Act» aufgenommen.
Nun haben sie nach 7 Jahren Funkstille ihr fünftes Album «Humanz» am Start. Die 14 Tracks (ausbaubar zur 19-Song-Deluxe-Edition) sind gespickt mit einem guten Duzend Gastauftritten pumpen ganz schön in Richtung modernen Trap und Dancehall.
Schade nur, dass die Hologramm-Technik noch nicht so weit ist, dass die Gorillaz auch tatsächlich als komplett virtuelle Band (als animierte Avatare) Konzerte spielen können. Dass dieser bandeigene kühne Zukunfts-Wunsch noch nicht erfüllt ist, lässt dafür hoffen, dass es noch einige Gorillaz Alben geben wird. Hier geht's zum Artikel der Digitalredaktion zum Thema.