«Überrascht uns: Spielt einen Song live an einem ungewöhnlichen Ort und macht ein Video!» , so lautet die Aufgabe, die wir unseren «SRF 3 Best Talents» in der Videochallenge stellen. Ikan Hyu kriegen für ihr Resultat die Höchstnote. Was sie im One-Take-Drohnen-Video mit dem roten Auto namens Bloody Mary auf einem Feldweg in der Nähe von Winterthur live zaubern, ist einfach nur wow mit x-fachem Ausrufezeichen. Oder: So geht ein Fährtli auf dem Land beim chilligen Musizieren (zum Schauen und Anhören wohlgemerkt, bitte auf keinen Fall nachmachen)!
«Einmal alles von allem, bitte!», so könnte man den Sound von Ikan Hyu beschreiben. Unser «SRF 3 Best Talent» vom Monat November macht Musik, die tanzbar ist, einfährt und hungrig auf mehr macht.
Hannah Bissegger aus Zürich und Anisa Djojoatmodjo aus Winterthur laden zum Gipfeltreffen der Sounds. Weil Pop und Rock allein nicht reichen, gesellen sich Rap, eine Portion Electro und Trash dazu. Das klingt nicht nur ungewöhnlich und abenteuerlich – es ist es auch. In minimaler Besetzung als Duo wird Grosses geschaffen.
Ikan Hyu sind Multitasking-Königinnen, die bis zu drei Instrumente gleichzeitig spielen. Sie jonglieren mit Stilen und Instrumenten und sind alles andere als langweilig.
Gefunden haben sich die beiden vor zwei Jahren
Sie arbeiteten für ein Masterprojekt von Hannah Bissegger an der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK zusammen. Seither toben sich die Mittzwanzigerinnen gemeinsam in ihrem eigenen musikalischen Kosmos aus und machten sich innert kurzer Zeit als Live-Act einen Namen. Jetzt ist ihre EP «Zebra» erschienen, welche die Vorschusslorbeeren bestätigt: Ikan Hyu zählen definitiv zu den Indie-Pop-Hoffnungen des Landes.
Ikan Hyu heisst auf Indonesisch Haifisch
Es ist einerseits eine Referenz an Anisas Wurzeln (ihr Vater stammt aus Java), zielt aber auch auf die Ästhetik, die das Duo mit ihren spacigen Bühnen-Outfits zelebriert: Im Ikan-Hyu-Universum trifft das Weltall auf die Tiefsee, die Dualität wird zur Einheit. Zebras und Haifische reichen sich hier die Hand und die Realität verschwimmt.
Ikan Hyu ist ein Gesamtpaket aus Sound, Outfit und Spielfreude
Das Konzept hat sich wie von selbst ergeben, eines kam zum anderen dazu – und weil der Horizont weit ist, hat es nach wie vor genügend Platz für eine Weiterentwicklung. Die beiden Vollblutmusikerinnen sehen sich vor allem als Live-Band. Auf der Bühne kommt alles zusammen, was Ikan Hyu ausmacht: Hier trifft sich musikalisch, was vermeintlich auf den ersten Blick nicht zusammengehört, hier ergänzt sich, was sich finden soll.
Ikan Hyu sind überraschend anders. Ihre EP «Zebra» ist bunt gestreift und schillert facettenreich im Schweizer Musikhimmel.
Nichts ist unmöglich? Im Gegenteil, bei Ikan Hyu ist alles möglich
Die beiden Musikerinnen inspirieren sich gegenseitig, verzichten bewusst auf eine Begleitband. Das setzt theoretisch zwar musikalische Grenzen, Ikan Hyu haben diese aber nach Anfangsschwierigkeiten schlicht und einfach mithilfe von Händen und Füssen ausgehebelt – aus Neugierde und Ehrgeiz: So kam es zum Multitasking an den Instrumenten und mit ihm zu ihrer Königinnen-Disziplin.