Mattiu ist Singer/Songwriter. Er könnte aber auch als Werbe-Spot-Lieferant für Schweiz Tourismus fungieren. Einmal in seinen Sound eingetaucht, rattert automatisch das bunte Kopfkino, und die Gefühle machen Ping-Pong: Bilder im Kopf entführen in eine verschneite Berglandschaft im Nebel, in eine Grossstadt im Regen, auf eine Bergspitze unter stahlblauem Himmel, in eine Strassenschlucht bei Sonnenaufgang nach einer durchtanzten Nacht.
Mattiu verbindet Traditionen mit Urbanem, ohne Klischees zu bedienen. Mit seinem sphärischen Indie-Pop-Sound zeigt er, wie poetisch und cool Rätoromanisch ist.
Sein Sound entspricht zu hundert Prozent seinem Wesen. Der Bündner ist ein Landmensch, der sich von der Stadt insprieren lässt. Er geht gerne in die Welt hinaus, kehrt aber am liebsten wieder zurück in die bünderische Surselva. Hier lebt seine Familie, hier ist er aufgewachsen, hier ist er zu Hause, hier in der Natur in der vertrauten Heimat entstehen seine Songs. «SUR la SELVA» ist das Mini-Album, mit dem er auf Knopfdruck in seine Welt verführt.
Die neuen Songs sind in einer Berghütte entstanden und wurden in Berlin vollendet – mit ihnen schlägt der Musiker ein neues Kapitel auf: Einerseits optisch, er tritt nur noch als Mattiu auf (das Defuns, sein Nachname, ist auf dem Cover nicht mehr zu lesen), andererseits singt er nur noch in seiner Muttersprache Romanisch. Zudem ist er mit neuer Band am Start (seine zwei Schwestern bleiben aber als Backing-Vocals).
Im richtigen Leben ist er kein Mann der vielen Worte, mit den Songs lernt man ihn aber tiefer kennen. Er tritt als Beobachter auf, erzählt vom Leben, malt den Tag in Farben, besingt Freundschaften und Träume. Die Songs sind geschickt und fein mit seiner leicht rauchigen Stimme verwoben.
Man muss kein Wort Romanisch verstehen, um Mattiu nahe zu kommen. Das passiert beim Anhören der Songs von ganz allein.
Das ist Mattiu, so klingt sein Sound
Mattiu geht seinen Weg als Musiker. Einen Plan B gibt es nicht. Musik ist ihm auch in die Wiege gelegt worden. Er stammt aus einer musikalischen Familie, sein Vater sang bei Furbaz. Eine Gesangsformation, die 1989 beim ESC – damals hiess das noch «Concours Eurovision de la Chanson» – Platz 13 für die Schweiz holte. Damals war Mattiu noch gar nicht geboren. Schon früh war er bei Auftritten seines Vaters dabei und für ihn war schnell klar, dass es nur den Weg für ihn gibt: den der und mit der Musik. Er besuchte eine Talentschule in Illanz mit den Hauptfächern Gesang und Gitarre und komponierte mit 15 erste Lieder.