War früher alles besser? Nein, aber manches war gut – und verschwand trotzdem in der Versenkung. So wie der klassische Soul, der nach den Zeiten eines Otis Redding oder Sam Cooke eher ein Nischendasein führte.
Nun holt ihn Leon Bridges zurück ins Rampenlicht: «Ich wollte zurück zu den Wurzeln», sagt der 26-Jährige, dessen Song «Coming Home» ihn fast über Nacht berühmt gemacht hat. Mit seiner charismatischen und sanften Stimme hat er die Soul-Wurzeln definitiv gefunden und ist dabei, sie wieder im allgemeinen Bewusstsein zu verankern. Vor Kurzem spielte er noch vor 15 Zuschauern in seiner texanischen Heimat, jetzt geht sein Sound um die Welt. Und er reist hinterher.
Ich bin eine schüchterne Person, aber mit jeder Show fühle ich mich vor Publikum etwas wohler.
Wenn sich Leon Bridges auf der Bühne nur halb so wohl fühlt wie sein Publikum, dann sollte er es im Scheinwerferlicht gut aushalten können. Seine Stimme findet den direkten Weg durch den Gehörgang ins Herz und streichelt die Seele. Zeitlos guter Soul eben. Wie früher, nur topaktuell.