Wahn und Fanatismus kostete den grössten Popstar seiner Zeit, John Lennon, das Leben. Sein Todestag jährt sich am 8. Dezember. Der Gitarrist der Metalband Pantera wurde während eines Konzerts vor genau 20 Jahren auf der Bühne erschossen. Auch sein Mörder war ein psychisch kranker Fan.
Die Motive für Kapitalverbrechen wie Mord oder Totschlag sind vielfältig und sie gelten leider auch für Musiker und Musikerinnen. Enttäuschte Fanliebe, Bandenkriminalität im HipHop, Familientragödien oder Ritualmorde in der Black Metal-Szene: Wir rollen die mörderische Seite der Pop- und Rockwelt auf.
Wenn Fans zu Fanatikern werden
Der Amoklauf eines psychisch gestörten Ex-Marines in einem Rockclub in Columbus, Ohio schockierte die Welt vor 20 Jahren und hallt bis heute nach. Der Gitarrist der Metalband Pantera, Dimebag Darrell, wurde während eines Konzerts auf der Bühne erschossen.
Vier weitere Menschen kamen beim Massaker um, darunter der Amokläufer, welcher kurz vor den Schüssen auf Darrell angeblich gerufen haben soll: «Du hast Pantera zerstört!»
«Sorry, dass ich ihnen soviel Ärger gemacht habe»
Auf den Tag genau 24 Jahre vorher, am 8. Dezember 1980, hielt die Welt den Atem an, nachdem ein psychisch verwirrter Beatles-Fan sein Idol John Lennon vor seinem Appartement in New York umgebracht hatte. Der Mörder Mark Chapman liess sich am Nachmittag desselben Tages Lennon noch ein Album signieren.
Einige Stunden später kam Lennon aus dem Studio zurück. Chapman wartete noch immer vor dem Haus und schoss fünfmal auf den Ex-Beatle. Danach setzte er sich auf den Boden, liess sich ohne Widerstand festnehmen und entschuldigte sich bei den Polizisten mit den Worten: «Sorry, dass ich ihnen so viel Ärger gemacht habe.»
Im Zentrum des Hip-Hop-Krieges
Mitte der 90er-Jahre lieferten sich amerikanische Rapper eine blutige Auseinandersetzung, die mit den Morden an Tupac Shakur und The Notorious B.I.G. einen traurigen Höhepunkt erfuhren. Beide Morde wurden bis heute nicht aufgeklärt.
Im Zentrum des Konflikts zwischen Ost- und Westküsten-Rivalität stand auch das Hip-Hop-Label von Sean «P. Diddy» Combs aus Los Angeles, welcher momentan wegen zahlreicher Delikte im Gefängnis auf seinen Prozess wartet.
Tod und Teufel
Satanismus, brennende Kirchen, Mord: Was mit drastischen Provokationen in Norwegens Black Metal-Szene begann, steigerte sich in den 90er-Jahren in brutale Gewaltexzesse. Inspiriert von Okkultismus steigerten sich einige Musiker in einen rassistischen, antichristlichen und todes-verherrlichenden Nihilismus. Die Situation eskalierte mit zwei Ritualmorden innerhalb der Szene.
Der Sänger der Band Burzum, Vark Vikernes, wurde 1993 wegen Mordes an einem Musikerkollegen, Brandstiftung und Besitz von Waffen und Sprengstoff zu 21 Jahren Haft verurteilt. Seit seiner Entlassung aus der Haft lebt er in Frankreich und betreibt im Internet Nazi-Propaganda.
Marvin Gaye wird vom Vater erschossen
Ein tragisches Familiendrama ereignete sich vor 40 Jahren in Los Angeles. Der berühmte Soulsänger Marvin Gaye feierte mit «Sexual Healing» soeben ein Comeback. Wegen Drogenproblemen zog er zurück in sein Elternhaus und wurde dort Zeuge eines heftigen Streits seiner Eltern.
Mit seinem Vater, einem gewalttätigen und alkoholkranken Prediger, hatte sich Marvin schon früher heftig gestritten. Dieses Mal eskalierte die Situation vollends. Nach Schlägen im Wohnzimmer tauchte der Vater im Zimmer des Sohnes auf. Ein Kampf, zwei Schüsse – Marvin Gaye starb am Abend vor seinem 45. Geburtstag.