Es betrifft viele Leute, ist aber keine richtige Diagnose – das Post-Holiday-Syndrom. Es beschreibt das Phänomen, das man bei Menschen beobachtet, die nach den Ferien in ein Leistungs- oder Stimmungstief fallen. Man ist träge, hat weniger Konzentration oder sogar Probleme beim Einschlafen. Arbeitspsychologin Eva Fankhauser bestätigt, dass dieser Zustand häufig vorkommt, genaue Zahlen gibt es aber nicht.
Wieso sind gewisse Menschen nach den Ferien in einem Loch? «In den Ferien kann man den Tagesablauf an den eigenen Rhythmus anpassen. Sobald man zurück ist, wird man wieder fremdgesteuert», sagt Fankhauser. Damit hätten viele Leute im ersten Moment Mühe.
Gesunder Lebensstil fehlt
Was auch zu Frust führen kann: Gemäss der Arbeitspsychologin haben viele Leute in den Ferien einen gesünderen Lebensstil. Sie schlafen länger, bewegen sich mehr und haben weniger Stress: «Wenn man aus den Ferien zurückkommt und zurück im Büro ist, vermisst man diesen Lebensstil, den man im Alltag nicht mehr umsetzen kann.»
Auch ein abrupter Übergang kann zu einem Tief führen. «Wenn man nach den Ferien direkt wieder Stress bei der Arbeit hat, läuft man Gefahr, in ein Loch zu fallen», sagt Fankhauser.
Unzufriedenheit im Job
Doch nicht alle betrifft das Post-Holiday-Syndrom gleich stark. Wer mit seinem Job unzufrieden ist, läuft eher Gefahr, nach den Ferien ein Tief zu erleben. Gemäss der Arbeitspsychologin sind zudem eher Menschen betroffen, die eine hohe Arbeitsbelastung haben.
Darum rät Eva Fankhauser, es nach den Ferien ein wenig ruhiger anzugehen. «Für den ersten Tag nach den Ferien würde ich versuchen, nicht zu viele Termine einzuplanen und auch nicht bis spät am Abend zu arbeiten», sagt sie.
Puffer einplanen
Auch empfiehlt die Arbeitspsychologin, auf die Planung der Ferien zu achten: «Natürlich möchte man möglichst lange Ferien machen. Aber ich würde eher empfehlen, zwischen Ferien und Arbeitsstart einen Tag Pause einzuplanen. So muss man nicht direkt wieder loslegen.»
In den meisten Fällen fühlen sich Betroffene nach ein paar Tagen wieder besser. Doch wenn das Tief länger anhält, sollte man die Situation beobachten, sagt Fankhauser. Und sich je nach dem professionelle Hilfe holen.