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Schlechte Bildung So prekär ist die Bildungssituation in diesen Ländern

Während sich in der Schweiz dutzende Schulkinder auf die Weihnachtsferien freuen, haben weltweit mehrere hundert Millionen Kinder nur geringe Bildungschancen. Unicef, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, schätzte die Zahl im Jahr 2021 auf 473 Millionen Kinder und Jugendliche, die nicht zur Schule gehen konnten. Aber auch landesintern haben nicht alle Buben und Mädchen die gleichen Chancen, wie der Blick in die USA sowie nach Thailand, Kenia und Rumänien zeigt.

USA: alternativloser Highschool-Abschluss

Geht es um Bildung, sind die USA kein Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Wer nicht bis zum 18. Lebensjahr durchhält und den Highschool-Abschluss mit Diplom schafft, hat es schwer im Leben. Studien zeigen, dass es für solche Jugendliche schwierig wird, später einen gut bezahlten Job zu kriegen, sagt USA-Korrespondentin Barbara Colpi.

In ärmeren Vierteln in den USA [...] ist die Qualität von öffentlichen Schulen nicht gewährleistet.
Autor: Barbara Colpi USA-Korrespondentin

Jugendliche hätten auch keine Alternative zur Schule, denn in den Vereinigten Staaten gibt es, anders als bei uns, keine anerkannte Berufslehre.

Barbara Colpi

USA-Korrespondentin

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Barbara Colpi berichtet seit Juli 2022 als Korrespondentin für Radio SRF und News Digital aus den Vereinigten Staaten. Sie ist seit 2005 bei Radio SRF und begann als Redaktorin in der Sportredaktion, wo sie 2008 die stellvertretende Leitung übernahm. Im Frühling 2016 wechselte die studierte Sozialanthropologin auf den Korrespondentenposten nach Lausanne.

In den USA sei auch entscheidend, in welchem Quartier Kinder und Jugendliche aufwachsen. In ärmeren Vierteln, die oft auch gefährlicher sind, ist die Qualität von öffentlichen Schulen nicht gewährleistet. Lehrpersonen zu finden, die in solchen Quartieren unterrichten, sei schwierig.

Studieren nur für Reiche

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Wer in den USA nach dem Highschool-Abschluss an einer Elite-Universität studieren will, braucht sehr reiche Eltern.

Bis 80'000 Dollar jährlich müssen diese für die Ausbildung eines Kindes hinlegen. Wer Stipendien in Anspruch nehmen will, muss in der Schule oder im Sport top sein.

Ein College sei so oder so teuer. Viele müssen ein Darlehen aufnehmen, welches nach Abschluss des Studiums zurückbezahlt werden muss. Nicht selten dauert diese viele Jahre. Verheerend sei das vor allem für jene, die das Studium abbrechen und später auch keinen gut bezahlten Job finden. Ein Teufelskreis, sagt Barbara Colpi.

Thailand: grosser Stadt-Land-Graben

Grosse Unterschiede zwischen Arm und Reich gibt es in puncto Bildung auch in Thailand. Während in Bangkok die Schulen von der Primarschule bis zu den Universitäten als sehr gut gelten, sieht es auf dem Land anders aus. Insbesondere im Nordosten gibt es viel Armut, sagt Asien-Korrespondent Martin Aldrovandi. «Hier brechen viele die Schule ab, um irgendwo etwas Geld zu verdienen.»

Martin Aldrovandi

Südostasien-Korrespondent

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Martin Aldrovandi berichtet seit Frühjahr 2023 als Korrespondent für Radio SRF aus Südostasien. Zuvor war er von 2016 bis Sommer 2022 Korrespondent für Radio SRF in Nordostasien mit Sitz in Schanghai. Davor hatte er mehrere Jahre lang als freier Journalist aus dem chinesischsprachigen Raum berichtet.

Trotz guten Schulen in der Hauptstadt gibt es Kritik am thailändischen Bildungssystem. Dieses sei auf Auswendiglernen ausgerichtet.

Hier brechen viele die Schule ab, um irgendwo etwas Geld zu verdienen.»
Autor: Martin Aldrovandi Auslandredaktor, SRF

Analytisches Denken, Problemlösungen oder kreatives Schaffen kämen dabei viel zu kurz. Seit ein paar Jahren gebe es auch Berufsschulen. Diese hätten lange Zeit bezüglich Ausbildungsqualität einen schlechten Ruf gehabt. Das sei sich teilweise langsam am Verändern. Dennoch, Eltern, die es sich leisten können, schicken ihre Kinder lieber ins Gymnasium und lassen sie studieren.

Kenia: perfides Schulsystem

In Kenia geht man davon aus, dass bei einer Einwohnerzahl von knapp 60 Millionen ungefähr dreieinhalb Millionen Kinder nicht zur Schule gehen. Was das bedeutet, sehe man an der Analphabetenquote. «Rund ein Fünftel der Bevölkerung in Kenia kann weder lesen noch schreiben», sagt Afrikakorrespondentin Anna Lemmenmeier. Frage man die Leute, wofür sie Geld brauchen, sagen die meisten: für Schulgebühren. Eltern wünschen sich für ihre Kinder eine bessere Zukunft als sie selber haben.

Anna Lemmenmeier

Afrika-Korrespondentin

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Anna Lemmenmeier ist seit 2017 Afrika-Korrespondentin von Radio SRF und lebt in Nairobi, der Hauptstadt Kenias. Davor war sie Mitglied der SRF-Wirtschaftsredaktion. Sie hat internationale Beziehungen, Geschichte und Völkerrecht an den Universitäten von Bern, Genf und Ghana studiert.

Das kenianische Schulsystem sei perfid, sagt Lemmenmeier. Man müsse in eine private Primarschule investieren können, damit die Bildung des Kindes gut genug ist, um danach gratis an einer höheren öffentlichen Schule oder Uni weitermachen zu können. Von diesem System profitierten vor allem Reiche.

Rumänien: unterfinanziertes Bildungssystem

In Rumänien werden so viele junge Frauen schwanger wie sonst nirgends in Europa. «In der konservativen und religiösen Gesellschaft wird nicht über Sex gesprochen», sagt Osteuropa-Korrespondentin Sarah Nowotny, «Weder im Privaten noch in der Schule.» Und in Rumänien ist die Schulabbrecherquote hoch. Für viele lohne sich die Arbeit mehr, als eine Schule zu besuchen.

Sarah Nowotny

Osteuropa-Korrespondentin

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Sarah Nowotny ist Osteuropa-Korrespondentin für SRF. Sie lebt in der polnischen Hauptstadt Warschau. Seit 2014 ist Nowotny bei Radio SRF tätig. Zuvor arbeitete sie für die «NZZ am Sonntag» und «Der Bund».

Dass Rumänien nur einen Bruchteil seines Bruttoinlandprodukts in die Bildung investiert, merke man an der Qualität des Unterrichts und der Lehrmittel. Das rumänische Bildungssystem sei eindeutig unterfinanziert, stellt Sarah Nowotny fest.

Radio SRF 3, «SoWo23» Bildung in den USA, 7.10 Uhr, 20. Dezember 2023 ; 

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