Es gibt viele Surfarten, zum Beispiel Wind-, Wake- oder Kite-Surfing, um nur einige zu nennen. Für die Form des Wellenreitens braucht es – wie damals bei den alten Hawaiianern – im Grunde nur ein Brett und eine Welle.
Und genau diese Wellen gibt es – wenn auch in etwas abgeschwächter Form – nicht nur im Meer, sondern auch in der Schweiz.
Urban Surf: Wellen in Zürich
Die Urbansurf-Anlage beim Bahnhof Hardbrücke besteht aus einer Plattform mit einem 9 mal 16 Meter grossen Pool. Darunter befindet sich ein riesiges Auffangbecken für die Zirkulation des Wassers. «Dazu kommt einiges an Technik wie Pumpen, Elektro- und Filteranlagen», erklärt Patrick Eichler von The Wave Factory, der Betreiberin der Anlage.
Die Pumpen pressen das Wasser vom Auffangbecken zum Pool. Dabei wird es kanalisiert und komprimiert, bevor es druckvoll ins Surfbecken schiesst. Eine verstellbare Klappe im Pool sorgt als Hindernis dafür, dass sich laufend Wellen bilden.
«Die meisten Gäste sind um die 30 Jahre alt. Hin und wieder kommen auch Neugierige, die doppelt so alt sind.» Begleitet wird der Wellenritt von Instruktorinnen und Instruktoren am Beckenrand.
Oana: Surfspass in der Halle
«Das Wort ‹ohana› ist hawaiianisch und bedeutet Familie», sagt Cedric van den Berg, bei Oana zuständig für Events und Kommunikation. «Oana ist unsere Abwandlung davon und symbolisiert die Schweizer Surf-Familie.» Die stehende Welle neben der Mall of Switzerland im luzernischen Ebikon eignet sich für Neulinge und Profis.
Die Erfolgsaussichten sind gut: «Nach zwei, drei Versuchen und mit der Unterstützung unserer Coaches stehen die meisten allein auf dem Brett.»
Alaïa Bay: Surfpark in den Bergen
Nirgendwo in der Schweiz liegen Snowboarden und Surfen so nah beieinander wie in Sitten. Die Walliser Surfanlage Alaïa Bay ist 100 mal 100 Meter gross und bietet für rund 40 Surfende gleichzeitig Platz.
Sie produziert pro Stunde bis zu 1000 Wellen, wobei Grösse, Form und Intensität per Knopfdruck steuerbar sind. Alaïa Bay beinhaltet zwei Pools, in denen es entweder linksgerichtete oder rechtsgerichtete Wellen zu reiten gilt.
Flusswellen Bremgarten: Surfmekka im Aargau
In der Reuss bei Bremgarten wird bereits seit den frühen 1980er-Jahren gesurft. Die Wellen befinden sich nahe dem Militärareal und werden von zwei Wehren erzeugt.
Aufgrund der starken Strömung eignet sich Bremgarten eher für erfahrene Surferinnen und Surfer. Um den Erhalt dieses Spots kümmert sich der gemeinnützige Verein Flusswellen Bremgarten.
Flusswellen Thun: Surfen in der Aare
In Thun gibt es eine Einsteigerwelle bei der Scherzligschleuse direkt beim Thuner Bahnhof und den Spot Mühleschleuse im Stadtzentrum, der sich eher an Fortgeschrittene richtet.
«Unsere Flusswellen entstehen hauptsächlich durch Wasser, das mit hoher Geschwindigkeit durch das Wehr schiesst, und dann auf langsamer fliessendes Wasser trifft», erklärt Sandro Santschi, Präsident des Vereins Flusssurfen Thun. «Dadurch stellen sich Wellen auf.»
Die Flusswellen in Thun sind frei «besurfbar». Achtung: «Der Sport findet in natürlichem Gewässer statt. Deshalb ist es wichtig, sich mit den Gefahren auseinanderzusetzen.»