Ein grosses Haus direkt am Meer an der Ostküste Kanadas zogen Torelli und ihren Gatten Edi Baur magisch an. Wunderschön gelegen, aber auch sehr einsam. Damit muss man umgehen können. Für Torelli kein Problem. Auch nicht, als Edi Baur 2009 starb. Zurück in die Schweiz wollte sie nicht mehr.
Ein Herz für Tiere
Was ihr an menschlicher Gesellschaft fehlte, boten ihr neugierige Waschbären oder putzige Eichhörnchen, die ab und zu bei ihr vorbeischauten. Torelli hatte ein grosses Herz für Tiere. Bisweilen lebten drei Stubentiger gleichzeitig unter ihrem Dach.
An ihre grossen Erfolge mit «Gigi vo Arosa», «Bibi Balu», «Die kleine Niederdorfoper» oder an ihre kultigen Rollen in den Kasperlitheater-Hörspielen erinnerte sie sich zum Ende ihres Lebens hin nur noch bruchstückhaft.
Dafür waren ihr ehemalige Weggefährten wie Margrit Rainer, Ruedi Walter, Stephanie Glaser oder Jörg Schneider nach wie vor sehr präsent. Alles liebgewonnene Freunde, die sie überlebt hatte. Manchmal komme sie sich beinahe vor wie ein Restposten, scherzte sie.
Zum Schluss war Stille
Ein schwerer Sturz, bei dem sie sich einen komplizierten Armbruch zuzog, raubte ihr mit 88 Jahren viel Energie und Lebensmut. Danach verbrachte Torelli die meiste Zeit auf ihrem Sofa, lauschte Radio und streichelte ihren Kater Billy. Sie verstarb kurz darauf fernab vom Rampenlicht.