Im zweiten Teil seines Hörbuchs erzählt der Glarner von seinem Kindheitstraum: Er möchte einmal berühmt werden. Dabei fängt er an, krampfhaft dem Erfolg nachzueifern und spricht sogar von einer Sucht.
Schwieriger Start als Einwanderer
Mit fünf Jahren ist Salvo mit seinen Eltern aus Sizilien in die Schweiz eingewandert. Geplant war ein Aufenthalt von sechs Monaten, geblieben sind sie ein Leben lang. Der Start in der Schweiz der 50er-Jahre war nicht immer einfach, die Schulzeit unter anderem geprägt von Rassismus und Schlägen, erzählt Salvo.
Es gab immer Menschen, die mich unterstützt haben.
«Es gab aber immer wieder einen Engel, der mir geholfen hat, wenn es schwierig wurde im Leben», erzählt der Glarner. Er habe wider Erwarten die Sekundarschule geschafft, dann die Kantonsschule und auch das Lehrerseminar, obwohl er da vor den Sommerferien jeweils auf der Kippe stand, erzählt Salvo weiter.
Einbürgerungsantrag aus Ärger
Mit 25 Jahren liess sich Salvo einbürgern - eigentlich aus einem Ärger heraus. Ein Schweizer Lehrerkollege bewarb sich auf seine Anstellung als Reallehrer. Personen mit einem Schweizer Pass hatten Vorrag, und Salvo hätte mit seiner italienischen Staatsbürgerschaft den Job verloren.
Der Hinweis des Schulrats, Salvo sollte sich doch einbürgern lassen, war nur gut gemeint, das versteht der Glarner heute. Aber damals habe er das nicht verstanden. Aus Wut kündigte er seine Stelle am selben Abend und schrieb gleichzeitig einen Antrag für seine Einbürgerung. Für 4800 Franken bekam er die Schweizer Staatsbürgerschaft.
Musikalischer Durchbruch
Der Traum Musiker zu werden, hatte Salvo aber schon früh geträumt, ja regelrecht vorhergesehen. Für 50 Franken kaufte er einem Kollegen eine Gitarre ab. Er spielte in verschiedenen Bands und schaffte dann 1989 den Durchbruch. Mit dem Lied «Losed Si, Frau Küenzi» gewann er den Grand Prix der Volksmusik und wurde quasi über Nacht berühmt. Das Album erzielte eine Goldene Schallplatte.
Nicht Schweizer – nicht Italiener, sondern Glarner
Salvo fühlt sich heute weder als Schweizer noch als Italiener, sondern als Glarner. Das Umfeld im kleinen Kanton, die Berge, die Natur, das habe ihn zu dem gemacht, was er heute sei, erzählt er. Und doch behalte er Italien – Sizilien – immer in seinem Herzen. Wie kühl die Schweizer Familien miteinander umgehen, das habe er nie verstanden. Bei den Italienern ging es immer laut und wild zu, erinnert er sich.