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Bruce Low Das alte Haus von Rock Docky – Stimmen im morschen Holz

Generationen von Buben und Mädchen kennen das Lied «Das alte Haus von Rocky Docky». Im Schul- oder Pfadilager haben sie es am Lagerfeuer gesungen. Ob sie sich bewusst waren, dass der Hintergrund ziemlich gruselig ist?

Was für ein Hit, damals 1981. Shakin' Stevens feiert mit «This ole House» in einer Rock'n'Roll-Version einen Riesenerfolg. Top Ten in Deutschland, Österreich, Holland, Belgien, Neuseeland und in der Schweiz.

Wer damals lauthals mitgesungen oder zum fetzigen Rhythmus mitgetanzt hat, wusste vermutlich kaum, worum es in diesem Lied geht.

Ein Haus erzählt von Leben und Sterben

Das Original von 1954 stammt vom amerikanische Sänger Stuart Hamblem. Dazu inspiriert hat ihn ein grausiger Fund. Bei einem Jagdausflug fand er in einer alten Berghütte eine Leiche und begann über die Vergänglichkeit des Lebens zu philosophieren.

Das Lied erzählt von einem Haus, das Stürme überlebt und Zuflucht geboten hat. Es war erfüllt von Kinderlachen. Doch mit den Jahren wurde es im Haus zunehmend stiller, und es geriet in Schieflage. Zeit Abschied zu nehmen, Abschied für immer. «Ich sehe schon einen Engel durch die zerbrochene Fensterscheibe gucken, mein alter Hund liegt da und schläft, er weiss nicht, dass ich gehen muss», heisst es im Text.

So gesehen ist das alte Haus ein Symbol für den menschlichen Körper. Er zerfällt und bleibt zurück, wenn die Seele in den Himmel steigt. Das erklärt, weshalb «This ole house» auch zum kirchlichen Liedgut gehört.

Abschreckend und anziehend zugleich

Die deutschen Versionen halten sich inhaltlich aber nicht strikt ans Original. In Bruce Lows Country-Version von 1954 geht es um ein Haus im eigentlichen Sinn, ein Haus mit kaputten Ziegeln und morschem Holz. Ein philosophischer Gedanke steckt trotzdem drin: «Dieses Haus ist voller Stimmen, die kein Sterblicher versteht, dieses Haus ist voller Seufzer, wenn der Nachtwind es umweht», singt Bruce Low. Davon fasziniert kommt er zum Schluss: «Dieses Haus will ich bewohnen, komm vom Wandern ich zurück, denn das Haus ist voller Wunder und voll heimlicher Musik».

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