Würde Mozart heute leben, wäre er bestimmt auch ein begnadeter Komponist. Es stellt sich natürlich die Frage, welchem Genre er sich widmen würde. Dem Schlager wohl kaum. Auch wenn Mozart eingängige Melodien schrieb, wäre ihm die Schlagerwelt bestimmt etwas zu simpel gestrickt.
Der Hölle Rache wird verschlagert
Im Gegenzug finden seine Melodien gerne Verwendung in der Branche. Lale Andersen sang beispielsweise 1954 «Leis im Park erklingt die kleine Nachtmusik» oder als aktuelleres Beispiel: Misha Kovar, die 2021 Mozarts Arie der Königin der Nacht «Der Hölle Rache» in einen Pop-Schlager verwandelt. Viele werden davon begeistert sein –genauso viele aber werden es abgrundtief schlecht finden.
Da scheiden sich die Geister
Auch bei Dana Winners Adaption von Mozarts zweitem Satz aus dem Klarinettenkonzert KV 622 werden sich die Geister scheiden. Die populäre Melodie wurde schon tausendfach interpretiert und als Film-Soundtrack (Jenseits von Afrika) verwendet. Dana macht daraus 1997 eine herzerwärmende Liebesballade «Die Kraft der Liebe». Auch hier bleibt uns vorenthalten, was Maestro Mozart wohl davon halten würde. Zumindest unser Schlagermosaik-Experte Roger De Win bezeichnet sie als zeitlos schön. Fakt ist allerdings: Keine der genannten «Mozart-Schlager» schaffte es in die Hitparade.