Die Erfolgsgeschichte vom «Ententanz» nimmt 1957 ihren Anfang. Der Thurgauer Werner Thomas sorgt als Alleinunterhalter in Davoser Wirtshäusern für Stimmung. Mit einer kurzen, prägnanten und eingängigen Melodie läutet er jeweils eine kurze Pause ein. Gut 15 Jahre setzt sich eben diese Melodie in den Ohren eines belgischen Musikproduzenten fest, der seinen Urlaub in Davos verbringt. Er fragt Werner Thomas nach den Noten und spielt sie – wieder zu Hause – unter dem Titel «Tchip Tchip» ein.
Video: «Ententanz»-Interview mit Werner Thomas
Das Resultat begeistert den Thurgauer Komponisten keineswegs. Im Gegenteil: Er findet es «en Seich». Der Erfolg von «Tchip Tchip» gibt ihm Unrecht. Der Titel schafft es 1974 auf Platz 1 in der Schweizer Hitparade.
Der «Ententanz»
Erst ein paar Jahre später entsteht zu «Tchip Tchip» der sogenannte Ententanz. Einerseits inspiriert vom watschelnden Entengang, andererseits durch ausladende Übungen beim Skiturnen.
Mit Daumen und Fingern einen Schnabel formen, die Arme mit angewinkelten Ellbogen wie Flügel schlagen, dann mit dem Hintern wackeln, in die Knie gehen und vier Mal in die Hände klatschen: Mit dieser einfachen Choreographie feierte der Ententanz einen Siegeszug. In den 1980er-Jahren kam kaum jemand am Ententanz vorbei, egal ob in der Disco oder auf privaten Partys.
1981 springt Frank Zander auf die Erfolgsgeschichte auf. Unter dem Namen Fred Sonnenschein veröffentlicht er das Lied «Ja, wenn wir alle Englein wären» zur Melodie von «Tchip Tchip». Das Lied wurde in 42 Sprachen übersetzt und dadurch weltweit über 40 Millionen Mal verkauft.