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Die Tränen hinter «Pinocchio» und Co.
Aus Audio MW vom 17.12.2018. Bild: zvg
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Schlagermosaik Die Tränen hinter «Pinocchio» und Co.

Karel Svoboda komponierte unvergessliche Melodien, die vor allem in Kinderfilmen und Kinderserien eine tragende Rolle spielten. «Biene Maja», «Pinocchio» und «Nils Holgersson» waren nur ein paar wenige davon. Während er damit Millionen von Menschen glücklich machte, war ihm sein Leben eine Last.

In den 1970er- und 1980er- Jahren konnte sie quasi jedes Kind auswendig singen – die Lieder über die freche, kleine, schlaue Biene Maja oder den etwas ängstlichen, dafür äusserst intelligenten Wikingerjungen Wicki und seine starken Männer. Kein Wunder – schon als jeweils der Vorspann zu den beliebten Kinderserien lief, klebten die Kleinen förmlich am Bildschirm. Die Titellieder brannten sich sozusagen in ihre Kinderseelen ein und begleiteten sie bis ins Erwachsenenleben.

Melodien für Generationen

Stars wie Karel Gott oder Mary Roos hauchten mit ihren Stimmen Karel Svoboda’s Melodien zusätzliches Leben ein. Melodien für Kinder, die unbeschwert und liebevoll klangen ohne dabei kindisch zu wirken. Karel Svoboda komponierte auch die beliebte Titelmelodie zum Film «Drei Nüsse für Aschenbrödel», die in einer gesungenen Version von Ellla Endlich 2009 zu einem beliebten Schlager wurde.

Mann deutet mit Fingern ein Lächeln auf seinem Gesicht an.
Legende: In seiner Heimat wird Karel Svoboda anerkennend «Der Mozart Tschechiens» genannt. Keystone

Von Schicksalsschlägen überschattet

Während Svoboda es verstand unbeschwerte Kindergeschichten mit entsprechenden Melodie auszuschmücken, war sein Privatleben alles andere als unbeschwerlich. Seine erste Frau starb 1993 an Krebs. Seine Tochter erlag 2000 an ihrer Leukämie-Erkrankung. Schon während dieser Zeit begann Svoboda mit seinem eigenen Leben zu hadern.

Weiter machen zu können ist eine Fähigkeit, mit der man nicht geboren wird. Das Schicksal kann einen dazu zwingen.
Autor: Karel Svoboda

2000 überlebte Svoboda nur knapp einen schweren Autounfall und wurde später selber schwer krank. Die Schuld daran schob er dem beruflichen Stress zu. Im Januar 2007 beging er Selbstmord und hinterliess dabei seine zweite Frau, seinen zweijährigen Sohn sowie zwei Kinder aus erster Ehe. Sein Wegbegleiter Karel Gott liess damals verlauten: «Das müssen tiefe Gründe gewesen sein. Er war ein Genie, das aus dem Vollen schöpfte und das Leben genoss.» Am 19. Dezember 2018 würde Svoboda 80 Jahre alt werden.

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Im «Schlagermosaik» nimmt Roger De Win jeden Montag einen Schlagertitel unter die Lupe und bringt interessante Fakten ans Licht.

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