Nein, er hatte fürwahr keine leichte Kindheit. Was viele nicht wissen: Ötzi wuchs bei seinen Grosseltern und Pflegeeltern auf, weil seine leiblichen Eltern ihn ablehnten. Seine Mutter war bei der Geburt 17 Jahre alt und fühlte sich noch nicht reif genug. Sein Vater wiederum erfuhr erst zwei Jahre nach Ötzis Geburt von dessen Existenz. Eine wirkliche Bindung kam zu beiden nie zustande. Diese Kluft versuchte Ötzi jahrelang zu verarbeiten.
Abgelehnt und doch versöhnt
Er liess es nicht unversucht, sich sowohl seiner Mutter als auch seinem Vater zu nähern. Letztlich wollten beide keinen engen Kontakt zu ihrem berühmten Sohn aufbauen. Dennoch hegt Ötzi keinen Groll. Dies ist ihm auch wichtig. Deswegen zeigt er sich auch in seinem Lied «Nach all den Jahren» sehr versöhnlich. Er widmet den Titel seinem mittlerweile verstorbenen Vater. Als Komponist fiel es ihm allerdings nicht einfach, die passenden Worte zu finden. Um sich zu distanzieren singt er die Hälfte des Lieds in der dritten Person.