Nein, Weihnachtslieder müssen definitiv nicht immer andächtig und sentimental sein. Ein gutes Beispiel dafür liefert Leonard De Paur 1955. Sein schmissiger Calypso lässt uns Westeuropäer eher an sonnigen Palmenstrand anstatt an Weihnachtsbaum denken. Aber eben – andere Länder, andere Sitten. Und dort, wo an Weihnachten die Sonne so richtig schön am Himmel brutzelt, ist die Stimmung dementsprechend lockerer als hierzulande.
Von Ballade bis Pop
«Mary’s Boy Child» wurde als nächstes von Harry Belafonte neu interpretiert. Von ihm hätte man ebenfalls fetzige, karibische Klänge erwartet. Allerdings wandelte er das Weihnachtslied in eine sanfte Ballade um. Es folgten weitere Versionen. Die berühmteste und bekannteste gewiss jene von Boney M.
Zeitgemässer Zauber
Auch auf Deutsch entstanden mehrere Interpretationen von namhaften Künstlern wie Roger Whittaker, Margot Eskens oder Roland Kaiser. Francine Jordi beschert uns dieses Jahr mit ihrer Version von «Mary’s Boy Child» nun ebenfalls schlagerhafte Weihnachtsgefühle. Auch ihr «Frieden für die Welt» klingt fröhlich und mitreissend. Kommentar unseres Schlagermosaik-Experten Roger De Win: «Zeitgemässe Interpretation, die es schafft, den Zauber des Originals beizubehalten.»