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Für mich solls rote Rosen regnen
Aus Audio MW vom 06.07.2020. Bild: keystone
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Hildegard Knef Egoistischer Rosenregen

Jazz-Legende Ella Fitzgerald nannte sie dereinst die «Grösste Sängerin ohne Stimme». Hildegard Knef verstand es, ihre Lieder mit so viel Gefühl zu singen, dass die Stimme selbst zur Nebensache wurde. Bei ihrem grössten Hit erntete sie aber auch Kritik, weil er regelrecht egoistisch war.

Wenn jemand «Für mich solls rote Rosen regnen, mir sollten sämtliche Wunder begegnen» singt, so klingt das tatsächlich sehr selbstverherrlichend. Die Zeilen zu Hildegards bekanntestem Evergreen hatte sie sogar selbst verfasst. Kein Wunder, dass sie damit Kritiker auf den Plan rief, die ihr Egoismus vorwarfen.

Elternpaar präsentiert stolz ihr Baby.
Legende: Hildegard Knefs und David Camerons Tochter Christina kam im gleichen Jahr wie «Für mich solls rote Rosen regnen» nach einer schwierigen Geburt zur Welt. Keystone

Dabei wollte die Sängerin nur zum Ausdruck bringen, dass man sich ruhig etwas selbst loben darf, wenn man etwas Schwieriges gemeistert hat. Sie selber hatte immer wieder mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen und musste mehrere Operationen über sich ergehen lassen. Auch die Geburt ihrer Tochter verlief alles andere als einfach.

Das habe ich in einem Moment des Grössenwahns geschrieben.
Autor: Hildegard Knef

Natürlich kann man Knef einen gewissen Hang zur Diva nicht abstreiten. Sie stand sogar dazu, den Text in einer für sie schwierigen Phase geschrieben zu haben. Ihrem geschockten Produzenten riet sie, einen munteren Dreivierteltakt darunterzulegen.

Authentisch und berechtigt

Dass man das Lied durchaus als egoistisch wahrnehmen könnte, war Knef bewusst. Das Publikum jedoch empfand ihre Worte als authentisch und konnte sich damit identifizieren. Wer so viel im Leben durchmachen musste wie Hildegard Knef, der darf ruhig auch einmal ein wenig egoistisch sein.

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