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Marianne Rosenberg Bei «Marleen» hört man besser nicht auf den Text

Manchmal gibt es Schlager, da fragen sich die Interpreten noch Jahre später, was man ihnen da eigentlich für Zeilen in den Mund gelegt hat. «Marleen» von Marianne Rosenberg zum Beispiel – ein Affront gegen die Damenwelt, der schon zu seiner Zeit nicht mehr zeitgemäss war.

Was erwartet man von einer Frau, wenn ihr Mann mit einer Geliebten aufkreuzt? Natürlich, dass sie ihm den Laufpass gibt! Als Marianne Rosenberg 1976 mit «Marleen» in der Hitparade landete, klingt es ganz anders. Fast schon flehend bittet sie ihre Nebenbuhlerin darum, doch die Finger von ihrem Mann zu lassen. Aber das ist noch nicht alles.

Emanzipation Fehlanzeige!

Mit Zeilen wie «Ich seh’ dich an und weiss, dass ich mit dir mich nicht vergleichen kann» setzt sie dem ganzen noch die Krone auf. Dabei war die Emanzipationsbewegung schon damals richtig im Gange.

Ich habe den ganzen Unsinn, den ich damals gesungen habe, geglaubt
Autor: Marianne Rosenberg

Man hätte das Lied also definitiv selbstbewusster und frauengerechter umsetzen können. Für Marianne Rosenberg wurde «Marleen» trotz fragwürdigem Text dennoch zu ihrem grössten Erfolg. Ein typischer Schlager der 1970er- Jahre eben, auch wenn er vom Gefühl her eher in Richtung Disco geht. Für unseren «Schlagermosaik»-Experten Roger De Win ein wunderbarer Evergreen, auch wenn er beim Text jeweils drüber hinweg hören muss.

Stars und Hits im Rampenlicht

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Im «Schlagermosaik» nimmt Roger De Win jeden Montag einen Schlagertitel unter die Lupe und bringt interessante Fakten ans Licht.

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