Das Lebensgefühl der 1960er-Jahre und die Ausstrahlung der Carnaby Street verpackten Komponisten äussert gekonnt in ein Lied von drei Minuten. «Das Lied ist entspannt und trotzdem beschwingt», so Schlagerexperte Roger De Win. «Es ist einfach und schafft es trotzdem, den Zeitgeist von damals einzufangen.» Gerade deshalb ist es für ihn ein Stück Schlagergeschichte.
Brücke zwischen zwei Welten
Die Wahl von Peggy March als Sängerin beweist ebenfalls ein glückliches Händchen. Eine Amerikanerin, die in Deutschland Erfolge feiert und gleichzeitig den deutschen Schlager sowie den amerikanischen Pop verkörpert. Für Roger De Win schlägt «In der Carnaby Street» eine Brücke zwischen der Hippie-Generation und dem Schlagerpublikum.
Erfolgreicher als erwartet
Spannend ist allerdings vor allem auch die Nebengeschichte zu «In der Carnaby Street». Auf Schallplatte sollte das Lied ursprünglich auf der sogenannten B-Seite veröffentlicht werden. Für die A-Seite geplant war «Happy End im Hofbräuhaus». Dieses bildete zu «In der Carnaby Street» einen starken Kontrast, vermittelte es doch ein ganz anderes Lebensgefühl.
Doch wie so oft kommt es anders als man denkt. Peggy March sang «In the Carnaby Street» in der ZDF-Hitparade. Das Publikum war begeistert, worauf die Plattenfirma die Single erneut pressen liess. So wurde die Carnaby Street schliesslich – und zu Recht – doch noch auf der A-Seite verewigt und «Happy End im Hofbräuhaus» musste sich mit der B-Seite begnügen.