Zum Inhalt springen

Schlagermosaik «Ach wärst du doch in Heidelberg geblieben!»

Es gibt Schlager, die sind eng mit einer Stadt verknüpft. Man denke an «Weisse Rosen aus Athen» oder «Ich hab’ noch einen Koffer in Berlin». Auch «Wärst du doch in Düsseldorf geblieben» zählt dazu. Vorerst musste die Rheinmetropole jedoch ihrer Konkurrentin Heidelberg den Rang ablaufen.

Auch Heidelberg hätte ohne Zweifel gut in den Refrain gepasst. Als sich Komponist Christian Bruhn und Texter Georg Buschor 1968 Gedanken über einen nächsten Schlager machten, war die Studentenstadt am Neckar denn auch ihre erste Wahl. Blöd nur, dass Heidelberg kurz zuvor schon Schauplatz eines erfolgreichen Schlagers war. Der Hit «Memories of Heidelberg» stammte ebenfalls aus der Feder des Komponistenteams.

Wortwitz geht ins Ohr

Bruhn meinte dann so beiläufig: «Nimm doch Düsseldorf anstelle von Heidelberg!» Eine spontane Idee, die gleich in mehrfacher Hinsicht vielversprechend war. So tritt in der Zeile «Wärst du doch in Düsseldorf geblieben» der Anfangsbuchstabe «d» gleich viermal auf. Das hört sich witzig und rhythmisch ansprechend an. Ausserdem erwies sich die Wortwahl wie geschaffen für die Kölner, die sich fortan ganz unverfänglich über ihre nördlich gelegenen Rivalen in Düsseldorf lustig machen konnten.

Renner am Karneval

Bei dieser Konstellation ist es kein Wunder, dass der Schlager in der rheinischen Karnevalshochburg gerade während närrischen Zeiten jeweils zum Gassenhauer avanciert. Offiziell als Single herausgeben durfte den Evergreen dann letztlich aber keine Kölnerin, sondern die Dänin Dorthe Kollo. Trotz Texthänger in der zweiten Strophe erreichte sie damit an den Deutschen Schlagerfestspielen 1968 den zweiten Platz hinter Siw Malmkvist mit «Harlekin».

Homepage

Stars und Hits im Rampenlicht

Box aufklappen Box zuklappen

Im «Schlagermosaik» nimmt Roger De Win jeden Montag einen Schlagertitel unter die Lupe und bringt interessante Fakten ans Licht.

Meistgelesene Artikel