Eigentlich sollte man die Geschichte nicht schönreden. Bonny und Clyde waren seinerzeit ein überaus gerissenes Gangsterduo, das absolut brutal vorging, und einige Menschenleben auf dem Gewissen hatte. So abschreckend dies auch alles klingt, liegt dennoch etwas Romantik in der Luft: Dieses Quäntchen Liebe, welches den eigentlichen Verbrechern eine Unschuldsmaske verpasst.
Hinzu kommt, dass die verliebten Bankräuber beide noch nicht einmal das 25. Lebensjahr erreicht hatten, als sie im Kugelhagel der Polizei starben. Als jugendliche Rebellen der Wirtschaftskrise heimsten sie sich ebenfalls einige Sympathiepunkte ein.
Kriminelle Floskeln
Was hat nun aber die aktuelle Single aus dem gleichnamigen Album von Fantasy mit Bonnie und Clyde am Hut? Genau genommen, herzlich wenig. Es fallen zwar Floskeln wie «So wie eine Gangsterbraut hast Du mir mein Herz geraubt», aber ansonsten bleibt alles im legalen Bereich. Dafür gibt es finanzielle Parallelen.
Ohne Benzin zum nächsten Gig
Genauso wie Bonnie und Clyde waren Martin Hein und Freddy Malinowsky, was Geld anbelangt, früher nicht auf Rosen gebettet. Sie drehten deswegen zwar keine krumme Nummer, mussten sich dafür aber beispielsweise als Toilettenputzer oder Bedienstete auf Autobahnraststätten abrackern. Für ihre Auftritte fehlte oftmals Geld fürs Benzin, um von einem Ort zum nächsten zu fahren. Über Jahre hinweg liess der Erfolg auf sich warten. Seitdem sie als Top-Shots des deutschen Schlagers gelten, sieht ihr Leben natürlich ganz anders aus. Vergessen haben Fantasy allerdings nie, wie steinig ihr Weg einst war.
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20-jähriges Jubiläum
Freddy Malinowski und Martin Hein freuen sich nach Gold- und Platin-Awards, ECHO-Nominierungen und unzähligen weiteren Auszeichnungen jetzt auf das Jahr ihres 20-jährigen Bühnenjubiläums, in dem ein Höhepunkt den nächsten jagen wird. Ihre Single «Bonnie und Clyde» sowie das gleichnamige Album, sind nur zwei davon.