Ein fehlendes Q hat Roger De Win diese Woche für seine «Schlagermosaik»-Geschichte inspiriert. «Que viva España» (Spanien lebe hoch) sollte es richtig heissen. Die belgischen Komponisten Leo Caerts und Leo Rozenstraeten verzichteten jedoch auf den Anfangsbuchstaben und landeten mit «Eviva España» einen Hit.
1971 erscheint das Lied zuerst auf Holländisch, danach auf Französisch und schliesslich – von Heino gesungen – auf Deutsch. «Eviva España» ist in allen Sprachen erfolgreich, auch auf Norwegisch, Arabisch, Dänisch oder Finnisch.
«Korrekt» ebenfalls ein Hit
1973 beendet Manolo Escobar die Qual aller Sprachpuristen und bringt das fehlende Q wieder ins Spiel. Die spanische und korrekt geschriebene Version «Que viva España» verkauft sich über sechs Millionen Mal und wirbt als schöner Nebeneffekt für Spanien als Urlaubsziel.
Im deutschsprachigen Raum macht trotzdem «Eviva España» weiterhin die Runde. Roy Black singt es, ebenso Peter Alexander oder Patrick Lindner. Angepasst wurde der «falsch» geschriebene Titel nie, zumal er sich zum geflügelten Wort entwickelte. «Künstlerische Freiheit ist manchmal eben wichtiger als sprachliche Genauigkeit», meint Roger De Win. «Genau deshalb ist das Lied für mich einfach einzigartig.»