In den 1970er- und 1980er- Jahren konnte sie quasi jedes Kind auswendig singen – die Lieder über die freche, kleine, schlaue Biene Maja oder den etwas ängstlichen, dafür äusserst intelligenten Wikingerjungen Wicki und seine starken Männer. Kein Wunder – schon als jeweils der Vorspann zu den beliebten Kinderserien lief, klebten die Kleinen förmlich am Bildschirm. Die Titellieder brannten sich sozusagen in ihre Kinderseelen ein und begleiteten sie bis ins Erwachsenenleben.
Melodien für Generationen
Stars wie Karel Gott oder Mary Roos hauchten mit ihren Stimmen Karel Svoboda’s Melodien zusätzliches Leben ein. Melodien für Kinder, die unbeschwert und liebevoll klangen ohne dabei kindisch zu wirken. Karel Svoboda komponierte auch die beliebte Titelmelodie zum Film «Drei Nüsse für Aschenbrödel», die in einer gesungenen Version von Ellla Endlich 2009 zu einem beliebten Schlager wurde.
Von Schicksalsschlägen überschattet
Während Svoboda es verstand unbeschwerte Kindergeschichten mit entsprechenden Melodie auszuschmücken, war sein Privatleben alles andere als unbeschwerlich. Seine erste Frau starb 1993 an Krebs. Seine Tochter erlag 2000 an ihrer Leukämie-Erkrankung. Schon während dieser Zeit begann Svoboda mit seinem eigenen Leben zu hadern.
Weiter machen zu können ist eine Fähigkeit, mit der man nicht geboren wird. Das Schicksal kann einen dazu zwingen.
2000 überlebte Svoboda nur knapp einen schweren Autounfall und wurde später selber schwer krank. Die Schuld daran schob er dem beruflichen Stress zu. Im Januar 2007 beging er Selbstmord und hinterliess dabei seine zweite Frau, seinen zweijährigen Sohn sowie zwei Kinder aus erster Ehe. Sein Wegbegleiter Karel Gott liess damals verlauten: «Das müssen tiefe Gründe gewesen sein. Er war ein Genie, das aus dem Vollen schöpfte und das Leben genoss.» Am 19. Dezember 2018 würde Svoboda 80 Jahre alt werden.