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Tür an Tür mit Alice Alice kam auf Englisch besser an

Man nehme einen englischen Hit und münze ihn auf Deutsch um: Dieses Rezept funktionierte eine Zeit lang ausgezeichnet. In den 1970er-Jahren war bei dieser Hit-Maschine etwas der Lack ab. Das bekamen auch Howard Carpendale und Wencke Myhre zu spüren.

1977 versuchte Howard Carpendale sein Glück mit dem grossen Smokie-Hit «Living next door to Alice». Die deutsche Version «Tür an Tür mit Alice» schaffte es in der Hitparade bis auf Platz 8. Heute wäre das ein Achtungserfolg, doch damals war eine solche Platzierung eine Enttäuschung. Die Macher rechneten wie beim englischen Original mit einem Nummer-1-Hit. Doch offenbar hatte das Publikum die deutschen Kopien langsam satt.

Eine ähnlich bittere Erfahrung wie Howard Carpendale musste auch Wencke Myhre machen. «Lass mein Knie, Joe» – eine Kopie vom Bonnie Tyler-Hit «It’s a heartacke» – blieb weit hinter den Erwartungen. Ebenso erging es Tony Marshall mit «Auf der Strasse nach Süden», der deutschen Version von «Looking for Freedom».

Der erwartete Erfolg blieb bei «Tür an Tür mit Alice» zwar aus, trotzdem ist das Lied bis heute bekannt. Schlagerexperte Roger De Win sieht dafür zwei Gründe: «Die Geschichte von Alice ist gut – und Howard Carpendale hat sie gut gesungen. Diese Qualität hat sich langfristig durchgesetzt.»

Stars und Hits im Rampenlicht

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Im «Schlagermosaik» nimmt Roger De Win jeden Montag einen Schlagertitel unter die Lupe und bringt interessante Fakten ans Licht.

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