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Udo Jürgens Gefloppte Grüsse aus der Hölle

Was in einem Musical das Publikum mitreisst, kann auf der Konzertbühne ein grosser Flop werden. Diese bittere Erfahrung musste sogar ein Maestro wie Udo Jürgens machen.

Grossartige Melodien und sinnreiche Texte – das ist man sich von Udo Jürgens gewöhnt. Der Entertainer und Sänger lieferte in seiner Karriere gleich mehrere Alben voll von solchen Schmuckstücken. Auch «Schöne Grüsse aus der Hölle» lässt diesbezüglich keine Wünsche offen.

Samba-Fieber auf der Musicalbühne

Im rassigen Samba-Rhythmus mokiert sich Udo über geldgierige Banker und Börsenmakler, die das Geld ihrer Klientinnen und Klienten verhökern. Im Udo Jürgens-Musical «Ich war noch niemals in New York» wird der Song in eine entsprechend fetzige Tanznummer eingebettet – das reisst mit und ist stimmig.

Deshalb war Udo felsenfest davon überzeugt, dass der Song auch an seiner Tournee 2014 passen würde. Auch sein Bandkollege Pepe Lienhard hatte keine Bedenken. Er vertraute auf Udos Erfahrung und Gespür.

Verdutztes Konzertpublikum

Letztlich fiel die Nummer dann beim Konzertpublikum total durch. Warum? Schlagermosaik-Experte Roger De Win denkt, dass der für Udo untypische Samba-Rhythmus das Publikum irritierte. Auch überaus klare Worte wie: «Blonde Luder ziehen nicht nur die Bluse aus. So haben's alle gern, vom Immobilienhai bis zum Boss der Sittenpolizei» stossen eher auf Verwunderung als auf Zuspruch.

Es kam, wie es kommen musste. Der Titel wurde aus dem Programm gestrichen. «Am Schluss entscheidet das Publikum», resümiert Pepe Lienhard. Es sollte übrigens die letzte Tournee sein, die Udo vor seinem Tod durchführte.

Stars und Hits im Rampenlicht

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Im «Schlagermosaik» nimmt Roger De Win jeden Montag einen Schlagertitel unter die Lupe und bringt interessante Fakten ans Licht.

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