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Udo Jürgens Gotteslästerung mit Sahne

«Aber bitte mit Sahne» zählt zu einem der grössten Erfolge von Udo Jürgens. Dabei war das Lied ursprünglich gar nicht für ihn gedacht gewesen und sorgte bei christlich gesinnten Kritikern für rote Köpfe.

Udo Jürgens nahm in seinen Melodien generell kein Blatt vor den Mund. Sei es in «Dieses ehrenwerte Haus», wo er die Doppelmoral der Menschen aufs Korn nahm oder bei «Griechischer Wein», wo er sich mit dem Schicksal von Auswanderern befasste. Auch sein Lied «Aber bitte mit Sahne» ist gespickt mit gesellschaftskritischen Untertönen. Vor allem die Zeile: «Dass der Herrgott den Weg in den Himmel bahne – aber bitte mit Sahne», brachte einige fundamentale Christen in Rage. Es soll sogar einige Radiostationen gegeben haben, die das Lied boykottierten.

Lied war nicht für Udo gedacht

Nun denn, es war 1975. Vielleicht verstanden einige Kritiker damals einfach den satirischen Seitenhieb nicht. Hinter dem Text stand der Journalist Eckart Hachfeld. Sein Werk war eigentlich gar nicht für Udo gedacht, sondern für eine Männercombo aus Hamburg. Udo blieb aber hartnäckig. Die Anspielung auf Gott sah er viel weniger problematisch als jene auf mollige Damen, die sich an Sahnetorte überfressen. Mittlerweile ist klar, dass auch diese Bedenken unberechtigt waren. Vielmehr mauserte sich der Song zu einem Evergreen und die Zeile «Aber bitte mit Sahne» zu einem beliebten, geflügelten Wort.

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