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«Treibjagd» im «Schlagermosaik» mit Roger de Win
Aus Musik MW vom 28.11.2016. Bild: zvg
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Schlagermosaik Udo Jürgens verbannte «Treibjagd» aus seinem Repertoire

Manchmal schiesst man mit einer guten Absicht übers Ziel hinaus: So Udo Jürgens mit seinem Lied «Treibjagd». Mit der Ironie ist das nämlich so eine Sache, sie ist nicht immer auf Anhieb durchschaubar und führt deswegen zu falschen Schlussfolgerungen.

«Treibjagd» heisst das Titellied zum gleichnamigen Udo Jürgens-Album von 1985. Vermutlich ist es den wenigsten überhaupt bekannt. Kein Wunder, denn Udo Jürgens verbannt das Lied aus seinem Repertoire. «Weil es zu sexistisch ist», erklärt Roger de Win im «Schlagermosaik». «Das Lied handelt von einem Macho, der Frauen als Freiwild betrachtet.»

Ausdrücke aus der Jägersprache wie «Jungwild in grosser Zahl füllt das Areal» oder «Heut‘ ist die Schonzeit aus» steigern das Macho-Gehabe ins Unerträgliche.

Keine «Treibjagd» an Konzerten

Glücklicherweise gibt es gute Freunde, die ehrlich ihre Meinung äussern. «Bei Udo Jürgens war es Bandleader Pepe Lienhard, der ihm riet, den Titel aus dem Repertoire zu nehmen, was dieser dann auch tat», weiss Roger de Win.

Um das Lied sei es eigentlich schade, nicht des Textes wegen, sondern wegen der musikalischen Umsetzung: «Typische 80er-Synthesizer Klänge, eine mitreissende Instrumentierung mit Jagdhorn, treibendes Schlagzeug und eine Udo-typische, eingängige Melodie.»

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