Als süsses Teenagegirl schwört sie ihrem Traumboy 1963 in «I will follow him» ewige Treue. Damit prägt sich die damals Little Peggy March genannte Sängerin in den Herzen und Köpfen des amerikanischen Publikums ein. Leider stagniert damit auch ihre Wandelbarkeit und gleichzeitig ihr weiterer Erfolg in den USA.
Vom süssen Teenager zum Schlagerstar
Erst als Peggy March ihr Glück in Deutschland mit Schlagern versucht, kann sie neu durchstarten. Ab 1965 gelingt ihr mit «Mit 17 hat man noch Träume», «Memories of Heidelberg» oder «In der Carnaby Street» eine regelrechte Glückssträhne an Evergreens. Diese verschafft ihr ein neues Image als Schlagersängerin – ein Image, welches ihr aber ebenfalls zum Verhängnis wird.
Vom Regen in die Traufe
Diesmal stellt sich ihr die Neue Deutsche Welle in die Quere. March versucht sich mit Discomusik zu etablieren, aber auch das will ihr nicht gelingen. Also reist sie zurück in ihre Heimat USA und beginnt dort selber Lieder zu schreiben. Dabei entsteht «When the Rain begins to fall». Sie tritt damit an mehreren Konzerten auf, wird aber nicht beachtet.
Während eines Auftritts in Los Angeles ist der mit ihr befreundete deutsche Produzent Jack White (Roland Kaiser, Tony Marshall, Andrea Jürgens, Ireen Sheer, Hansi Hinterseer etc.) anwesend. Ihm gefällt die Melodie, arrangiert sie aber etwas poppiger um, und nimmt sie mit Pia Zadora und Michael Jacksons Bruder Jermaine neu auf.
Auf Welthit getrimmter Goldregen
Dank diesem internationalen Setting steht dem Erfolg nichts mehr im Weg. «When the Rain begins to fall» wird zu einem Nummer 1 Hit in mehreren europäischen Ländern – darunter auch in Deutschland, Frankreich und der Schweiz. Andernorts, wie in Italien oder Österreich, erreicht die Single zumindest die Top 10. Auch in den hart umkämpften Hitparaden der USA und UK wird daraus ein beachtenswerter Hit.
Der Song ist wie eine Altersvorsorge. Ich verdiene immer noch Geld mit dem Lied.
Selber will es nicht klappen
Peggy bezeichnet diesen Erfolg als Meilenstein ihrer Karriere. Der Song wird noch heute dutzendfach im Radio gespielt und spült March nach wie vor tausende Dollar an Tantiemen ein. Eine deutsche Version mit Lena Valaitis und Costa Cordalis (1984) als Duettpartner sowie eine englische mit Peggy March selber (2020) finden allerdings wenig Anklang.