Als Heintje mit «Ich bau dir ein Schloss» 1968 nach «Mama» seinen zweiten grossen Nummer 1-Hit in Deutschland hatte, sollte seine niederländische Landesgenossin Wilma mit «Heintje baue ein Schloss für mich» gleich nachziehen. Das 11-jährige Mädchen landete damit sogar einen Achtungserfolg auf Platz 10 der deutschen Hitparade. Auch die Nachfolgesingle «Zauberfee» fand wieder Anklang.
Filmpartner wie Roy Black und Uschi Glas
Wie Heintje trat auch Wilma in diversen Filmen auf. So spielte sie in «Klassenkeile – Pauker werden ist nicht schwer» (1986) mit Uschi Glas und Willi Millowitsch in den Hauptrollen mit. Hier sang sie «Ein Tag wie dieser Tag». Ein Jahr später war sie neben Roy Black in «Unser Doktor ist der Beste» (1968) zu sehen. Auch hier durfte sie mit «Ein Holzschuh mit Segeln» einen Schlager präsentieren.
In den Niederlanden war Wilma am erfolgreichsten. Dies auch dank Vader Abraham (Das Lied der Schlümpfe) als Gesangspartner. Ihre Produzenten strebten aber eine internationale Karriere an. Deshalb nahm Wilma ihre Lieder auch auf Englisch und sogar Japanisch auf.
Verpatztes Management und Drogenmissbrauch
Dies war nebst einem verpatzten Management wohl mit der Hauptgrund dafür, dass nach zwei Jahren bereits Schluss mit ihrer Gesangskarriere war. Auch wenn Wilma grosses Talent hatte, so verlangte man doch zu schnell zu viel von ihr. Ausserdem gab man ihr nicht die Möglichkeit sich zu entfalten und liess sie mit 14 noch Lieder über ihren Opa trällern.
Wilma verschwand von der Bildfläche. Später geriet sie unter anderem wegen Drogendelikten und einem Versicherungsbetrug in Konflikt mit dem Gesetz.
Trotz diverser Comebackversuche – mitunter auch im Duett mit ihrer Schwester Reiny – gelang ihr der Sprung zurück ins Showbusiness nicht mehr. In den Niederlanden wird sie wegen ihrer kurzen, aber intensiven Zeit als Kinderstar aber heute noch geschätzt.
Im «Schlagermosaik» nimmt Roger De Win jeden Montag einen Schlagertitel unter die Lupe und bringt interessante Fakten ans Licht.
