Geburtstage waren für sie nie sehr wichtig. Gerade den 70. sieht Vicky Leandros , die in der Nähe von Hamburg wohnt, aber als Meilenstein und Grund nachzudenken. «Ich liebe das Leben», resümiert Vicky lachend, getreu dem Titel eines ihrer bekanntesten Evergreens. Dabei verrät sie auch gleich zwei für sie wichtige Lebenselixiere: «In schwierigen Situationen sollte man innehalten und nochmal über alles nachdenken.» Ausserdem: «Herzensgüte.»
Mit «Après toi» kam der Stein ins Rollen
Ihren ersten Hit hatte die Künstlerin bereits mit 13 Jahren. Ihr Vater und Förderer Leo Leandros (95) komponierte für sie das Lied «Messer, Gabel, Schere, Licht». Es verkaufte sich 50 000 Mal. Der grosse Durchbruch aber gelang ihr 1972, als sie mit «Après toi» für Luxemburg beim Eurovision Song Contest antrat und siegte.
Kinder vor Karriere
Dennoch stand die Familie für sie stets an erster Stelle. So legte sie eine elfjährige Pause ein, um ihre Kinder Milana und Schauspielerin Sandra von Ruffin (35, «Festival der Liebe») sowie Sohn Leandraki aus erster Ehe grosszuziehen. Angst vor der Zukunft als Sängerin hatte sie dabei keine.
Frei sein, unabhängig sein, war für mich immer wichtig. Und das konnte ich auch, weil ich sehr früh angefangen habe zu arbeiten.
Trotzdem gab es dann so etwas wie einen Karrierebruch. Damit müsse man leben, stellt Leandros selbstsicher fest. Als Künstlerin gehöre es einfach dazu sich treu zu bleiben und gleichzeitig neue Wege zu gehen.
Blick in die Zukunft
Heute wird Leandros sowohl für ihre Schlager-Evergreens wie «Theo, wir fahr'n nach Lodz» oder «Ich hab' die Liebe geseh'n» , sowie für Chansons von Jacques Brel oder Michel Legrand geschätzt. Zu ihren beruflichen Plänen im neuen Lebensjahr gehören zwei Konzerte in der Hamburger Elbphilharmonie am 25. März sowie eine grössere Tournee, deren Einzelheiten noch bekanntgegeben werden sollen. «Ich gebe gern Konzerte – dabei kann ich vielseitig sein», erklärt Leandros, «und mein Publikum kennt es auch so.»
