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Netzwelt #metoo – wie ein Hashtag sexuelle Übergriffe ans Licht bringt

Nach dem Skandal um Hollywood-Produzent Harvey Weinstein sprechen auf Social Media immer mehr Menschen über ihre Erlebnisse mit sexueller Gewalt – die Zahl ist erschütternd. Und mit #IWill sollen Lösungen zur Verhinderung solcher Übergriffe gefunden werden.

Wenn du nicht hinter dem Mond lebst, hast du's mitbekommen: Gegen Hollywood-Produzent Harvey Weinstein wurden in den letzten Tagen immer mehr Vorwürfe von sexueller Belästigung und gar Vergewaltigung laut. Immer mehr Frauen aus der Schauspielindustrie erzählten daraufhin von ihren Erlebnissen mit Weinstein und die Welt ist – verständlicherweise – geschockt.

Doch weshalb nur Celebrities eine Stimme geben? Genau das dachte sich wohl Schauspielerin Alyssa Milano und twitterte am Sonntag: «Wurdest du je sexuell belästigt oder angegriffen, schreibe «me too» als Antwort auf diesen Tweet.»

Was sie damit auslöste, erwartete die 44-Jährige wohl selbst nicht: Schon nach wenigen Stunden meldeten sich über 25'000 Männer und Frauen mit dem Hashtag #metoo – und es werden von Minute zu Minute mehr.

Die Aktion beweist: Sexuelle Gewalt ist viel allgegenwärtiger als angenommen und zieht sich durch jegliche Gesellschaftsschichten. Aber trotzdem: Noch lange nicht alle Opfer von sexuellen Übergriffen trauen sich, ihre Erlebnisse öffentlich zu machen. Falls du selbst davon betroffen willst, dich aber nicht auf Twitter und Co. darüber unterhalten willst, kannst du dich beispielsweise an lilli, der anonymen Online-Beratung rund um Sexualität, Gewalt und Beziehungen wenden.

#IWill: Es muss etwas unternommen werden

Der Schock, den die vielen Reaktionen und Kundtaten in den sozialen Medien auslösten, bewegte Tamara Cofman Wittes, eine amerikanische Politikerin, etwas gegen Übergriffe sexueller Natur tun zu wollen: «Ich wünsche mir einen Hashtag, mit dem Leute ein spezifisches Vorhaben schildern, wie sie gegen sexuelle Belästigung und Angriffe vorgehen wollen. #IWill»

Nur von einem sexuellen Übergriff zu erzählen reicht für sie – und viele andere – noch lange nicht. Es ist an der Zeit, aktiv etwas dagegen zu tun. Denn nur so können solche Angriffe verhindert werden.

Für die Zukunft also: Mach die Augen auf und hilf, wo du kannst. Und falls du selbst ein Opfer bist; es gibt keinen Grund, sich dafür zu schämen. Sprich dich aus – auf die Weise, die dir am angenehmsten ist.

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