Zwar hat Joana seit rund vier Jahren die Autoprüfung, da sie aber immer in Grossstädten gewohnt hat, war ein eigenes Auto bisher nicht nötig. Reizen würde sie ein eigener Wagen mittlerweile trotzdem. Aber: Reichen 8'000 Franken Budget? Soll man sich einen Neuwagen kaufen; oder doch lieber eine Occasion?
Fragen über Fragen, die wohl auch viele andere junge Menschen plagen. Tacho-Moderator Salar Bahrampoori weiss: «Viele begeben sich in eine Schuldenfalle, zum Beispiel wegen einem Leasing oder anderen hohen Kosten durch Reparaturen und coolen Accessoires wie speziellen Felgen. Als junger Mensch hätte man natürlich gerne ein schönes Auto, aber zuerst die Arbeit, dann der Spass. Man sollte sich erst einen luxuriösen Wagen kaufen, wenn man sich's leisten kann.»
Zwar kriegt man heute für verhältnismässig wenig Geld ein nigelnagelneues Auto, doch auch dieser Preis ist für viele Junge trotzdem über dem eigenen Budget. Heisst also, es wird eine Occasion. Überlegst auch du dir, bald ein Auto zuzulegen, solltest du deshalb unbedingt Salars Tipps beachten:
1. Nur ab MFK
Die MFK, kurz für Motorfahrzeugkontrolle, sorgt dafür, dass das Auto komplett geprüft wird. Die Bremsleistung und die Stossdämpfer werden getestet und auch der Rostbefall des Wagens wird kontrolliert. «Solche Dinge sieht man dem Auto optisch nicht an», erklärt Salar und fügt an: «Nach der MFK hast du die Garantie, dass dein Auto für die nächsten zwei Jahre problemlos eingelöst unterwegs sein kann.»
Wem das zu teuer ist, kann sich mit dem Käufer auch die Kosten eines TCS Occasions-Tests teilen.
2. Das Alter des Autos
«Eine Obergrenze gibt es bei alten Autos nicht, denn es gibt solche, die in sehr gutem Zustand sind. Bei einer günstigen Occasion ist ein Alter von drei bis fünf Jahren nicht schlecht», so Salar. Schliesslich wechseln Autofahrer ihr Fahrzeug alle vier bis fünf Jahre, da dann die verschiedenen Marken mit Neuerungen auf den Markt kommen. Genau dann sei der richtige Zeitpunkt, ein Schnäppchen zu machen.
3. Der Kilometerstand
Autos sind quasi Wegwerfgüter und deshalb schätzt Salar: «Ein Auto ist auf 200.000 bis 300.000 Kilometer ausgelegt.» Kauft man sich also eine Occasion, die 80.000 bis 100.000 Kilometer auf dem Buckel hat, kann man damit ohne viel reparieren zu müssen weitere 120.000 bis 100.000 Kilometer fahren.
4. Wie viele Halter hatte das Auto bisher?
Okay, dieser Punkt ist eigentlich logisch: Je mehr Besitzer dein zukünftiges Fahrzeug hatte, desto schwieriger wird's, den Überblick über Reparaturen und dergleichen zu behalten.
5. Auslaufende Flüssigkeiten = Finger weg
Hat es unter deinem potentiellen Auto Flüssigkeit, heisst das meistens, dass irgendetwas undicht ist: «Entweder verliert es Öl, Brems- oder Kühlflüssigkeit», führt Salar aus. Das sei immer ein sehr schlechtes Zeichen.
Die ideale Occasion
«Wäre ich jung und hätte wenig Geld, würde ich wohl zu folgendem Auto greifen: 1.2 bis 1.6 Liter Hubraum, nicht mehr als 80.000 Kilometer und ab MFK», so Salar.
Nichts wie los zum nächsten Autohändler, demfall, würden wir sagen, oder?