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Erwachsen werden Emanzipiert sein und doch traditionell heiraten – das passt

In unserer Webserie «Erwachsen werden» konfrontieren wir Joana Mauch und Julian Thorner mit Dingen, die man meistens erst dann tut, wenn man sich erwachsen fühlt – zum Beispiel eine Hochzeit planen. Genau deshalb schicken wir Julian an eine Hochzeitsmesse, wo er für einen Tag als Bräutigam fungiert.

«Erwachsen werden»

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In unserer neuen Webserie «Erwachsen werden» konfrontieren wir Joana Mauch und Julian Thorner mit Dingen, die man meist erst tut, wenn man sich erwachsen fühlt. Bis Ende Jahr gibt es jede Woche am Freitag eine neue Folge.

Würde es nach seinem 15-jährigen Ich gehen, wäre Julian heute bereits verheiratet – oder zumindest auf gutem Weg dazu. Doch wie's so ist im Leben, kommt einem immer wieder etwas dazwischen: Studium, Militär, Reisen, etc.

Anders geht's da Rebecca, die Julian an eine Hochzeitsmesse begleitet. Sie steckt voll in den Vorbereitungen für ihre eigene Hochzeit im nächsten Sommer. Aber ist eine Messe wirklich der richtige Ort, das Fest der Liebe vorzubereiten? Und überhaupt: Heiraten im Jahr 2017 – ist das überhaupt noch cool?

Wird noch geheiratet?

Sieht man sich Statistiken an, müsste man diese Frage mit «Nein» beantworten. «In der Stadt Zürich und der ganzen Schweiz sind Hochzeiten zurzeit eher rückläufig», erklärt Philipp Möhr vom Statistikamt der Stadt Zürich.

Das liege vor allem daran, dass wir heute andere Familienformen und Erwerbsmodelle anstreben. Heisst konkret: Die Vorstellung, dass man zusammenkommt, heiratet und dann Kinder bekommt, ist nicht mehr zeitgemäss. «Heutzutage arbeiten in einer Partnerschaft oft beide», weiss Möhr. So habe auch die finanzielle Absicherung durch Heirat einen viel niedrigeren Stellenwert als noch vor ein paar Jahrzehnten.

Wenn du deinen Mann findest, der den WC-Deckel schliesst, musst du ihn behalten.

Aber auch wenn Heiraten nicht mehr so im Trend steht wie auch schon, gehört es für viele immer noch dazu – zum Beispiel Rebecca.

«Wenn du deinen Mann findest, der den WC-Deckel schliesst, musst du ihn behalten», findet sie. Auch der romantische Aspekt einer Hochzeit fasziniert die 25-Jährige, obwohl eigentlich weder sie noch ihr zukünftiger Ehemann Remo sich als romantisch beschreiben würden: «Es braucht viel um den Bund der Ehe einzugehen – und gleichzeit zeigt es: Diese zwei Personen haben sich wirklich gern und zwar so fest, dass sie im Jahr 2017 zum Standesamt gegangen sind.»

Symbolbild
Legende: Sieht alternativ aus, hat aber auch traditionelle Werte: die 25-jährige Bride to be Rebecca SRF

Trotz Hochzeit ans Punk-Konzert

Statistiken und neue Formen des Zusammenlebens hin oder her: Auch in der ach so modernen Zeit wie heute wird noch immer geheiratet: «Ich kann am Wochenende an ein Punk-Konzert gehen und zuhause zu den Backstreet Boys abtanzen; genauso kann ich also emanzipiert und feministisch sein und trotzdem einen Mann heiraten», findet Rebecca – und hat vollkommen recht damit.

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