Zum Inhalt springen

Header

Inhalt

Let’s Play Blumenvasen in sexy Lingerie und Steampunk-Steinbock

Das Anime-Game «Scarlet Nexus» glänzt vor allem im Monster-Design. Geschichte und Kämpfe sind dagegen zäh.

Gib es zu, gegen eine Blumenvase in sexy Lingerie wolltest du immer schon mal kämpfen! Du hast Glück, denn «Scarlet Nexus» erfüllt diesen Traum endlich.

Die Blumenvasen und die anderen Monster des Games heissen «Others» – und wir kämpfen gegen sie, entweder als Yuito oder Kasane, beide Rekruten einer Spezialeinheit namens «OSF (Others Suppression Force)».

Er kämpft mit einem Schwert, sie mit Wurfmessern; und beide haben, wie alle Angehörigen der OSF, psychokinetische Fähigkeiten, können also Autos oder Betonblöcke herumschleudern.

Um eine geschickte Kombination dieser Fähigkeiten geht es im Kampf gegen die Monster. Wir wechseln Angriffe mit der Waffe und mit den Psychokräften ab. Und letztere sind anderes ausgeprägt, je nachdem welche anderen Rekruten wir dabei haben.

Podcast Geek-Sofa

Das Geek-Sofa – die lockere Gesprächsrunde über Geek-Kultur und Games von SRF Digital.

Weitere Audios und Podcasts

Zwischen den Kämpfen schauen wir einen Anime – die Geschichte wird uns nämlich in langen Sequenzen erzählt. Vordergründig geht es um die Herkunft der Monster, um Intrigen der Mächtigen und geheime Experimente – doch eigentlich dreht sich die Geschichte vor allem darum, welche Charaktere wir kennenlernen, wer welche Fähigkeiten hat und – am wichtigsten – wer wen herzig findet und wie sich diese Beziehungen entwickeln, in einer Art High-School-Drama.

Diese Geschichte ist allerdings selbst für Anime so voller Klischees, dass sie nie richtig an Fahrt aufnimmt. Die Figuren bleiben schablonenhaft, die Dialoge sind maximal unnatürlich und steif. Da gäbe es auch im Genre sehr viel besseres.

Die Kämpfe sind vor allem gut, wenn wir gegen grössere Monster antreten – dann müssen wir unsere Fähigkeiten geschickt einsetzen und kombinieren. Bei kleineren Monstern dagegen werden die Kämpfe schnell sehr repetitiv.

Herausragend ist an «Scarlet Nexus» lediglich das Monster-Design. Blumenvasen in High Heels und Strapsen, ein Steampunk-Steinbock, eine einer Jasskarte entschlüpften, von Pilzen überwucherte Königin, eine Figur, die “Santa Barista” heisst, aber mehr nach Doppelkopf-Oktopus im Stahlkorsett aussieht – das alles ist grossartig, fantasievoll, einzigartig. Die Figuren-Designer haben eindeutig den besten Job im Team gemacht.

«Scarlet Nexus» ist für Playstation, Xbox und Windows PC. Es ist ab 16.

Radio SRF Virus, 14.7.2021, 16:20

Meistgelesene Artikel